Bedeutung der Obstwirtschaft aufzeigen
Publiziert in 14 / 2005 - Erschienen am 21. Juli 2005
Mit der ersten Auflage der „Vinschger Apfeltage“ in Schlanders wollten die Veranstalter vor allem auf den Stellenwert der Obstwirtschaft im Vinschgau hinweisen. „Diese Veranstaltung ist eine Super-Gelegenheit, den Apfel und auch die Gemeinde Schlanders zu präsentieren“, hatte Bürgermeister Johann Wallnöfer auf der Pressekonferenz erklärt, die bereits im Vorfeld der Apfeltage im Rathaus stattgefunden hatte. „Der Vinschgau ist mit seinen Böden, seinem Klima und seinem Wasser ein herrliches Gebiet. Die Äpfel, die hier wachsen, dürften die besten Europas sein und wir wollen mit dieser Veranstaltung das Produkt Apfel den Einheimischen und Gästen noch näher bringen“, meinte Karl Pfitscher als Präsident des Organisationskomitees und als Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas. Wie schon Karl Pfitscher verwiesen auch der Gemeindereferent Manfred Pinzger (Tourismus und Ortsmarketing) sowie das Ratsmitglied Karl Thoman als Vertreter der Landwirtschaft auf die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus. Die Fußgängerzone bietet für die „Apfeltage“, die in Zukunft weitere Auflagen erleben sollen, laut Pinzger ein prächtiges Ambiente, „und außerdem haben wir es hier nicht mit einem ‚normalen Dorffest’ zu tun, sondern mit einer besonderen, bodenständigen Veranstaltung.“ Zusätzlich zur VI.P (Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse) konnten auch der Tourismusverband Vinschgau, die Bauern und Bäuerinnen der Gemeinde Schlanders, der HGV Schlanders, die Werbegemeinschaft „Schlanders ist anders“ sowie die Marktgemeinde Schlanders als Organisatoren mit ins Boot geholt werden. Als Hauptsponsoren konnten die Raiffeisenkasse Schlanders und die Marktgemeinde Schlanders gewonnen werden. VI.P-Marketingleiter Michael Grasser nannte den Apfel als wesentlichen Bestandteil der Landwirtschaft im Vinschgau: „Die VI.P und speziell auch die Obstgenossenschaft GEOS tragen diese Initiative gerne mit“. Die wirtschaftliche und auch soziale Bedeutung des Obstanbaus im Vinschgau wird laut Karl Dietl, dem Obmann der GEOS und Vizeobmann der VI.P, nicht immer in gebührendem Ausmaß erkannt: „Viele Menschen profitieren direkt oder indirekt von der Obstwirtschaft, die auch als Barometer für die gesamte Wirtschaft angesehen werden kann“. Allein die GEOS beschäftige zur Hauptsaison zwischen 130 und 150 Mitarbeiter.
Eckdaten zur Obst- und Gemüsewirtschaft im Vinschgau
Neun Genossenschaften gehören dem Verband VI.P (Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse) an: POG (Partschins), NOG (Plaus, Naturns), JUVAL (Kastelbell-Tschars), MIVO (Latsch), ORTLER (Latsch), GEOS (Schlanders), ALPE (Laas), OVEG (Eyrs) und MEG (Martell). Der VI.P-Umsatz 2004 belief sich auf 170 Millionen Euro. Im Vorjahr haben 1850 Obst- und Gemüseproduzenten auf rund 4500 Hektar 259.417 Tonnen Äpfel geerntet (7467 Tonnen davon waren Bio-Äpfel), 3834 Tonnen Blumenkohl, 310 Tonnen Radicchio, 1161 Tonnen anderes Gemüse, 179 Tonnen Aprikosen, 208 Tonnen Birnen und 879 Tonnen Beerenobst.
Josef Laner