Walter Nicolussi, Claudio Sacchin, Josef Hofer und Matthias Paulmichl (von links) in der Galerie; im Hintergrund die Stangen, mit deren Hilfe die Messdaten erfasst wurden.

Belastbarkeit der Galerie überprüft

Publiziert in 15 / 2006 - Erschienen am 26. Juli 2006
Gomagoi/Trafoi – Die neue, 235 Meter lange Steinschlagschutzgalerie in der Örtlichkeit Gand zwischen Gomagoi und Trafoi ist gegen Lawinen, Erdrutsche und Steinschläge gut gewappnet. Dies ergab die statische Abnahme, die am 19. Juli durchgeführt wurde. Um die Belastbarkeit der Betondecke (sie ist ein Meter dick) zu überprüfen, ließen der beauftragte Kollaudator, Ingenieur Claudio Sacchin, und der Vizebauleiter, Ingenieur Walter Nicolussi, der Assistent des Bauleiters Stephan Bauer (Amt für Straßenbau West), drei voll beladene Lkws mit einem Gewicht von jeweils rund 40 Tonnen auf der Decke auffahren. „Wir müssen schauen, ob die Decke elastisch genug ist, um auch großen Belastungen standzuhalten,“ sagte Claudio Sacchin. Die Elastizität wurde mit Hilfe modernster Computer-Messtechnik gemessen. Inklusive des Eigengewichtes kann die Decke laut Sacchin einem Gewicht von rund 5,5 Tonnen pro Quadratmeter standhalten. Für das Bauunternehmen Paulmichl Matthias & Co. OHG aus Mals, das sämtliche Betonarbeiten durchgeführt hat, war die statische Abnahme ein großer Moment. Als Statiker war Ingenieur Siegfried Pohl beauftragt worden. Mit den ersten Arbeiten zum Bau der Galerie war schon 2004 begonnen worden. Als erstes musste die Baustelle abgesichert werden. Den Großteil der Arbeiten führte die Firma Paulmichl 2005 aus. „Dass die Galerie schon im Vorjahr für den Verkehr freigegeben werden konnte, haben wir Matthias Paulmichl zu verdanken, der damals persönlich die Verantwortung übernahm,“ sagte der Stilfser Bürgermeister Josef Hofer, der die statische Abnahme mitverfolgte. Dank der Schutzgalerie, deren Bau das Land in Auftrag gegeben hat, sei die Zufahrt für Trafoi nun sowohl im Sommer als auch im Winter dauerhaft gesichert. Die Galerie-Decke wird jetzt noch mit Erdreich aufgeschüttet und begrünt. Ein Teilstück der Talseite musste mit Steinschlagnetzen abgesichert werden, denn wie sich im Zuge der Arbeiten zeigte, können bei einem Steinschlag auf der gegenüberliegenden Seite einzelne Felsbrocken sogar bis in die Galerie „fliegen“. Einmal übersprang ein Stein den Bach, flog durch einen V-Pfeiler und schlug mit voller Wucht in eine Baubaracke ein. Für die Firma Paulmichl war der Bau der Galerie der bisher größte Auftrag. 1,25 Millionen Kilogramm Eisen bzw. Stahl wurden gebraucht. Die Gesamtkosten des Bauwerks belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. Josef Hofer hofft, dass in absehbarer Zeit auch der Lawinenschutztunnel auf der Staatsstraße nach Sulden in der Ortschaft Unterthurn gebaut werden kann.
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.