Chefkoch Gebhard Schöpf

Blumenkohl mit dem Computer kochen im Altenheim

Publiziert in 20 / 2005 - Erschienen am 20. Oktober 2005
Mals - Etwas ungewöhnlich, wenn man es nicht weiß, aber wahr. Die Technik hat auch das Pflege- und Altenheim Stiftung Martinsheim in Mals in der Küche eingeholt. Gebhard Schöpf ist nun seit fast 20 Jahren Koch im Altenheim, früher in der Spitalstraße, heute in der neuen Struktur in der Bahnhofstraße. Nicht nur die Kücheneinrichtung hat sich wesentlich geändert, auch das Kochen selbst. „Es war für uns eine Umstellung, mit dem Computer zu kochen“. Aber es kann alles gelernt werden. All das, was gekocht werden soll, wird am PC von einem eigenen Programm erfasst. Die Kochbehälter werden eingeschaltet und mit dem PC verbunden. Sie können auch manuell bedient werden. Mit dem Programm werden Garzeit und Temperatur ständig kontrolliert und angezeigt. Auch nach dem Kochen können die Vorgänge wieder verfolgt werden. „Ich kann auch nach einem Jahr nachsehen, was und wie ich heute zum Beispiel gekocht habe“, erklärt Schöpf. Noch auf fünf Mitarbeiterinnen und auf zwei integrierte Mitarbeiterinnen kann der Koch zählen. Die Kost, die serviert wird, sei altengerecht, gemüsereich und salzarm und natürlich abwechslungsreich. So gibt es etwa dreimal in der Woche Fleisch, ein- bis zweimal Fisch, täglich Salat und Gemüse. „Unsere Leute sind Suppen gewohnt, so gibt es eine Cremesuppe, dann wieder eine klare“, sagt Schöpf. Derzeit werde ein gesamtes Leitbild des Martinsheimes erstellt. Das Küchenteam legt beispielsweise Wert darauf, die Wünsche der Heimbewohner zu berücksichtigen und auf Qualität zu achten. Aber auch der Kontakt zum Heimbewohner selbst und deren Angehörigen sei sehr wichtig. Dadurch, dass der Speisesaal nur durch eine Tür getrennt ist, sei der Kontakt ziemlich gegeben. Denn sehr viele der 75 alten Leute können noch selbständig im Speisesaal essen am Morgen, zu Mittag und am Abend. Es gibt auch noch eine Zwischenmahlzeit und eine Marende. Zudem gibt es Breikost und Sondenkost, diese wird allerdings nicht in der Küche zubereitet, für einige Heimbewohner. Die Küche sei sicherlich sehr modern und ein Vorzeigebetrieb, sagt Schöpf erfreut. (dany) Tagung über leichte Vollkost in der Heimküche Welche Gerichte für einen Heimbewohner zubereiten, der unter Schluckstörungen leidet und zudem noch regelmäßig Medikamente einnehmen muss? Diese und ähnliche Fragen wurden an die Diätistin Petra Recla vom Dienst für Diätistik und klinische Ernährung des Sanitätsbetriebes Bozen bei der Informationsveranstaltung Ende September in Kurtatsch gestellt. Dazu eingeladen hatte der Dachverband der Berufsgemeinschaften in der Altenarbeit (DBA). „Grundsätzlich“, betonte Lorenz Geier, der Vorsitzende der Heimköche im DBA, „wollen die Heimköche den Bewohnern ihren Lebensabend in kulinarischer Hinsicht so angenehm wie möglich gestalten. Trotzdem müsse mit Fingerspitzengefühl und Fachkenntnis abgewogen werden, wo die Grenzen liegen“, heißt es in der Pressemitteilung. Neben den geplanten Aktionen hob Geier besonders den Weiterbildungslehrgang für Köchinnen und Köche in Sozialeinrichtungen hervor, welcher in Zusammenarbeit mit der Landesfachschule für Sozialberufe ausgearbeitet wurde. Der Lehrgang sieht insgesamt 140 Weiterbildungsstunden vor und soll im Frühjahr 2006 beginnen. Die nächste Informationsveranstaltung über leichte Vollkost findet am Dienstag, 25. Oktober, im Bürgerheim Brixen statt.
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.