Sie stellten das neue System vor (von links): Irene Pechlaner (Direktorin des Gesundheitsbezirkes Meran), Nadia Cervo (Pflegedienstleiterin der territorialen Dienste im Gesundheitsbezirk), Landesrat Richard Theiner, Generaldirektor Andreas Fabi und Pflegedirektor Robert Peer.

Damit alles bereit ist, wenn der Patient nach Hause kommt

Publiziert in 20 / 2007 - Erschienen am 31. Mai 2007
Meran/Vinschgau – Die Zahl von Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt ein Krankenbett, einen Rollstuhl, einen speziellen Gehstock oder andere Grundheilbehelfe brauchen, ist hoch. Besonders ältere Menschen sind oft auf Heil­behelfe angewiesen. Bei der Besorgung solcher Behelfe waren die pflegenden Angehörigen bisher weitgehend sich selbst überlassen. Es galt nicht nur viele bürokratische Hürden zu überwinden, sondern oft hieß es auch lange zuwarten, bis zum Beispiel ein Krankenbett oder ein Rollstuhl endlich geliefert wurde. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, hat der Gesundheitsbezirk Meran, zu dem auch der Vinschgau gehört, vor kurzem einen neuen Weg eingeschlagen. Am 24. Mai wurde das neue System, mit dem Pflegebedürftige jetzt schneller und einfacher zu Hilfsmitteln kommen, im ­Meraner Krankenhaus vorgestellt. „Wichtig ist, dass keine unnütze Zeit verstreicht. Wenn der ­Patient nach Hause kommt, müssen die Hilfsmittel bereitstehen“, sagten Irene Pechlaner, die Direktorin des Gesundheitsbezirkes Meran, und ­Nadia Cervo, die Pflegedienstleiterin der territorialen Dienste im Gesundheitsbezirk. Das neue System sieht vor, dass die zuständigen Krankenpfleger noch während des Krankenhausaufenthaltes des Patienten bei Bedarf nach Hause kommen und den Angehörigen beim Ausfüllen der notwendigen Dokumente helfen. Dank dieser Betreuung kann bereits im Krankenhaus um die Hilfsmittel nachgefragt werden. Gleichzeitig können zu Hause die Vorbereitungen getroffen werden. Bisher waren die Heilbehelfe in den jeweiligen Gesundheitssprengeln gelagert. Es dauerte oft lange, bis zum Beispiel ein Rollstuhl aus dem Passeiertal an den Sprengel Obervinschgau geliefert werden konnte. Der logistische und wirtschaftliche Aufwand war groß. Der Gesundheitsbezirk Meran hat nun vor kurzem ein Abkommen mit einem Unternehmen für sanitäre Hilfsmittel (Unifarm) getroffen. „Dieses Unternehmen garantiert eine rasche und ausreichende Lieferung der elementarsten Hilfsmittel“, sagten Irene Pechlaner und Nadia Cervo. Es genügt ein Kurzbesuch der Sprengelpfleger im Wohn- oder Pflegeort des Patienten. Es wird ein Leihvertrag ausgefüllt und an die Firma weitergeleitet, die dann innerhalb kurzer Zeit die Heilbehelfe zustellt. Landesrat Richard Theiner freute sich, dass mit dem neuen System eine Lücke in der Betreuung der Patienten geschlossen werden kann. Er verwies auch auf den Trend, dass Krankenhausaufenthalte insgesamt kürzer werden. Bei der Bevölkerung komme das neue System gut an. „Eine Entbürokratisierung ist immer gut und wenn sie dem Patienten zugute kommt, ist sie umso besser“, brachte Generaldirektor Andreas Fabi die Neuerung auf den Punkt. „Irrwege und Hemmschuhe“, wie es sie in der Vergangenheit in diesem Bereich gegeben habe, könnten nun ausgeschaltet werden. Wichtig ist laut dem Pflegedirektor Robert Peer, dass die Krankenpfleger jetzt auch die häusliche Umgebung des Patienten kennen lernen und dass die Behelfe innerhalb einer vorgegebenen Frist (3 Arbeitstage) geliefert werden müssen. Nicht betroffen ist von der Neuerung das Verfahren für die Anerkennung der Zivilinvalidität durch die Zivilinvalidenkommission. Ebenfalls nicht gilt diese Regelung für chronisch kranke Patienten. Auch Sanitätskoordinator Roland Döcker begrüßte die Neuerung. Ein Gewinn entstehe für die Firma nicht, denn der Unifarm, die in Südtirol unter anderem die Apotheken beliefert, obliegt die Lagerung und Wartung der Geräte. Die Ansprechpartner im Vinschgau sind die Pflegekoordinatorinnen Astrid Reinstadler (Gesundheitssprengel Obervinschgau; Tel. 0473 836000), Evi Trenkwalder (Gesundheitssprengel Mittelvinschgau; Tel. 0473 736600) und Waltraud Nischler (Gesundheitssprengel Naturns und Umgebung; Tel. 0473 671700).
Josef Laner
Josef Laner

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