Amtsdirektor Roland Dellagiacoma hat auf dem Burggräfler Platz „noch nie einen Menschen sitzen gesehen“.

Damit in Naturns der graue ein grüner Alltag wird

Publiziert in 23 / 2008 - Erschienen am 18. Juni 2008
Naturns – Die Eröffnung der Ausstellung „Grün planen“ im Bürger- und Rathaus von Naturns war zwar nur ein bescheidener, informativer Schritt auf dem Weg vom grauen zum grünen Alltag in Naturns, aber er wurde aus welchen Gründen auch immer zuerst ein ernüchternden und einsamer. Umweltreferentin Gudrun Pöll konnte neben den referierenden Experten des Abends eine Referenten-Kollegin, eine Refer­entin der Nachbargemeinde Kastelbell-Tschars, den Vizebürgermeister der Nachbargemeinde Plaus, ein Mitglied der Lenkungsgruppe, eine Heimatpflegerin und eine einzige interessierte Bürgerin begrüßen. Direktor Roland Dellagiacoma von der Abteilung Natur und Landschaft fasste seinen Eindruck in Worte und fragte sich, wo gewählte Volksvertreter und Mitglieder der Gemeindebaukommission wohl geblieben seien, und setzte den Besuchern den „Burggräfler Platz“ von Naturns als Beispiel einer misslungenen Grün-Planung in Wohngebieten vor die Nase. Die Vertreterin des „LAS“ – Verein für Landschaftsarchitektur in Südtirol – Antonia Höller Gresser, ging auf vier Planungs-Instrumentarien für Land und Gemeinden ein, die aber nur für den Siedlungsraum, nicht für den Freiraum angewandt würden. „Es gibt einen Landschaftsplan, doch die Gemeinden überlassen die Zuständigkeit dem Land. Es gibt sogar den Grünordnungsplan, den wenden nur ganz wenige Gemeinden an“, stellte sie fest. Gresser ging auf die Inhalte der Ausstellung ein, unter anderen mit den zwei gelungenen Beispielen für Ortsgestaltung in Prad und Sinich. Die Referentin hatte sich fotografisch in Naturns umgesehen und nicht nur lobenswerte Ansätze zum „geplanten Grün“ festgestellt. Die Ausstellungseröffnung vor dem „kleinen aber feinen Publikum“ beschloss die Vorstellung des Siegerprojekts zur Naturnser Dorfgestaltung durch Architekt Christoph Mayr Fingerle. „Das sensibelste und einfachste Projekt“ (Begründung der Jury) von 13 eingereichten Vorschlägen enthält eine Reihe von landschaftsplanerischen Elementen im Wohngebiet, darunter die Aufwertung der westlichen Dorfeinfahrt durch den Bau des Naturparkhauses und die Landschaftsgestaltung im Auffangbecken des Kirchbaches.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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