Das Alten- und Pflegeheim St. Zeno stellt sich vor
Publiziert in 17 / 2006 - Erschienen am 6. September 2006
Naturns – Am 26. August war es soweit: Edith Rechenmacher Schweitzer (Referentin für Gesundheit und soziale Belange) konnte zur offiziellen Eröffnung des Alten- und Pflegeheims St. Zeno Naturns zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Landeshauptmann Luis Durnwalder, den Naturnser Bürgermeister Andreas Heidegger, die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, die frühere Gemeindereferentin Marianne Bauer, die das Projekt von Anfang an begleitet hatte, alle Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialsprengls, die meisten der Heimbewohner mit ihren Angehörigen sowie viele Abordnungen von Vereinen und weitere Ehrengäste.
In den Ansprachen wurden die Bedeutung des Sprengels von Naturns, seine Geschichte und die Bestimmung des neuen Alten- und Pflegeheimes unterstrichen. Seit Mai wird von hier aus die Bevölkerung der Gemeinden Naturns, Schnals, Partschins und Plaus betreut. Die neue Struktur beherbergt außer dem Alten- und Pflegeheim das Ambulatorium, Büroräume des Sprengels und die Kindertagesstätte „Kitas“. So ist alles unter einem Dach nach dem Motto der Sprengel-Mitarbeiter: „Gemeinsam geht es besser“.
Das viergeschossige Gebäude (Keller, Erdgeschoss und zwei obere Etagen) in Hufeisenform um einen großen Innenhof angelegt, beherbergt 48 Wohn- und Schlafzimmer für die pflegebedürftigen alten Leute, großzügige Aufenthalts-, Versorgungs- und Pflegeräume und hat eine Oberfläche von insgesamt 7053 Quadratmeter. Mit der Einrichtung der Kindertagesstätte konnte endlich der Notwendigkeit entsprochen werden, auch die kleinsten Bürger der Gemeinde betreuen zu können.
Bereits vor über zehn Jahren war der Architekt Gernot Lesina Debiasi beauftragt worden, einen Grundplan zu erstellen und 1998 wurde er dann mit dem Ausführungsprojekt beauftragt. Gut Ding braucht Weil: 2001 waren endlich alle Genehmigungen eingegangen und ein Jahr später konnte mit dem Bau begonnen werden. Die Kosten von rund 14 Millionen Euro waren zum Teil vom Land (der Sprengel zu 100 Prozent, das Altenheim zu 60 Prozent und noch 100.000 Euro für die Kappelle) gedeckt worden. Auch die betroffenen Gemeinden steuerten Geldmittel bei sowie die Raiffeisenkasse Naturns.
Wie Architekt De Biasi betonte, muss ein Gebäude mit dieser Bestimmung verschiedene Kriterien erfüllen, damit alle Nutzer sich wohl fühlen können, denn es sei gleichermaßen Wohnhaus, Altenheim und Ausbildungsstätte. Der frühere Bürgermeister Walter Weiss sagte, dass man bereits 1978 daran gedacht habe, so weit wie möglich verschiedene Dienst- und Pflegeleistungen aus dem Krankenhaus auszugliedern und dazu wäre engste Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Pflegepersonal erforderlich geworden. Auch Landesrat Richard Theiner unterstrich die Notwendigkeit, Menschen zusammen zu bringen und Netzwerke zu schaffen. Es sei wunderbar, dass die Menschen älter als früher würden, aber „Alt-Werden“ dürfe nicht mit „pflegebedürftig“ gleichgestellt werden. Da es die schützenden Großfamilien nicht mehr gäbe, müssten andere Wege gefunden werden und hier sei die gesamte Bevölkerung gefragt.
Der Landeshauptmann sagte, dass ältere Leute mehr benötigten als nur Kleidung, ein Bett und Verpflegung, sondern vor allem Zuwendung, Geborgenheit, ein Zuhause und die Möglichkeit, so weit wie möglich unabhängig zu bleiben. Sicher bereite so manchem der Bewohner dieses neuen Hauses ein Blumenstrauß von Zeit zu Zeit viel mehr Freude als nachher ein Grab voller Kränze.
Die Segnung nahm Sebastian Egger vor. Musikalisch umrahmt hat die Eröffnung die Musikkapelle Naturns.
Christel Strasinsky