Das unvorstellbare Leben entsorgter Maschinen
Publiziert in 28 / 2011 - Erschienen am 20. Juli 2011
Partschins – Was hat Peter Mitterdorfer mit dem ägyptischen Totenbuch zu tun? Wie kommt eine Rumänin aus Venezuela nach Partschins? Wie kann eine zerlegte Schreibmaschine zwischen Diesseits und Jenseits vermitteln? Was macht ein Skarabäus zwischen Olivetti und Adler? Authentische Antworten gab‘s bei der Eröffnung in Spanisch, Englisch und Französisch von Felicia Ileana Maniu aus Deva in Rumänien. Antworten in Deutsch vermittelt bis zum 31. Oktober Maria Mayr, leitender Geist in einem Haus, das sich dem Andenken Peter Mitterdorfers und den mechanischen Vorläufern moderner Kommunikation verschrieben hat. Es ist der Geheimtipp des Partschinser Ausstellungssommers 2011. „Secret Life of words“ - Das geheime Leben der Wörter oder heißt es das geheimnisvolle? - enthüllt sich nur Besuchern des Schreibmaschinenmuseums. Bis 31. Oktober bilden Druckerband, gegossene Buchstaben, Federn und Drähte die Brücke zwischen den Vorstellungen der sehr „lebendigen“ Künstlerin und der altägyptischen Überzeugung an ein Weiterleben nach dem Tod. Das weltweite Netz schaffte die Voraussetzung, die Venezuelanische Botschaft in Rom ebnete den Weg und der Museumsrat mit Ewald Lassnig stellte das Haus für eine unerwartete Hommage an den berühmtesten Partschinser, den Erfinder der Schreibmaschine, zur Verfügung.
Der Ausstellungseröffnung voraus gegangen war eine Pressekonferenz, in der Bürgermeister Albert Gögele, Ewald Lassnig und Maria Mayr den „absoluten Qualitätssprung“ des Museums und der Gemeinde Partschins bekannt geben konnten: den Erwerb des Dingwerth-Archivs.
Warum Partschins nun in den Rang eines Weltforschungszentrums aufsteigen wird, wird „Der Vinschger“ nach der Sommerpause berichten.
Günther Schöpf