Der Lorgg von Mals
Publiziert in 17 / 2008 - Erschienen am 7. Mai 2008
Mals - Die Sage vom Malser Lorgg ist für das Dorf Mals wohl die bekannteste und wichtigste Sage schlechthin. Der Malser Lorgg wird in den Sagen von Robert Winkler als riesengroßer, schwarzer Mann beschrieben, der auf dem Haupt stets einen dreieckigen Hut trug. Den Kopf trug er meist unter dem Arm. So wie sehr viele Sagen, hatte auch jene des Lorggen einen großen erzieherischen Wert. So sorgte der Lorgg indirekt für Ruhe und Ordnung, da überliefert ist, dass er angeheiterten Männern auf dem Nachhauseweg auf die Schulter sprang und sich bis zum nächsten Wegkreuz tragen ließ. Dasselbe passierte Gras – und Obstdieben und Ruhestörern.
Es wurde oft erzählt, dass der Lorgg ab jener Nacht nicht mehr gesehen wurde, in welcher der Nachtwächter drei Kreuze an die Gartenmauer einer Gasse gemalt hatte.
Marian Polin, ein junger Bursche aus Mals, beschäftigt sich gerne mit der Ortsgeschichte und hat nun nach Gesprächen mit dem ältesten Malser eine interessante Entdeckung gemacht. In jener Gasse, die früher den heutigen Puniweg mit der Martinsgasse verbunden hat, entdeckte er an einer Gartenmauer Reste, die mit den besagten Kreuzen identisch sein könnten.
Die heutige Lorggengasse, die an den Lorgg erinnern soll, befindet sich allerdings etwas weiter entfernt, westlich von dieser Gasse.
Spekulativ allerdings bleibt, ob der Nachtwächter aufgrund seines Alkoholkonsums den Lorgg tragen musste oder sich einfach nur vor ihm fürchtete!