Der „Nightliner“ ist abgefahren
Publiziert in 3 / 2008 - Erschienen am 30. Januar 2008
Schlanders - Kurz vor dem Startschuss des Pilotprojektes „Nightliner Vinschgerbahn“ stellte Landesrat Thomas Widmann gemeinsam mit Helmut Moroder, dem Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG, und Valentino Ferri, Vertreter der SAD, und in Anwesendheit von Jugendreferentin Andrea Gruber auf dem Bahnhof von Schlanders das neue Angebot für Nachtschwärmer vor. Damit es nicht den Anschein erwecke, die Verwirklichung des Projektes sei allein der Verdienst seines Ressorts, versäumte der Landesrat es nicht, die verantwortliche Arbeitsgruppe der Jungen Generation um Manuel Massl, Heidi Gamper, Zeno Christanell und Martin Matscher in allen Tönen zu loben. „Uns wurde ein mustergültig ausgearbeitetes Konzept, ja beinahe eine wissenschaftliche Arbeit in die Hand gedrückt“, lobte Widmann die Initiatoren, die unverständlicherweise nicht zur Pressekonferenz geladen worden waren.
„Wir müssen den Jugendlichen die Chance geben, sich am Abend zu unterhalten, etwas zu unternehmen und dabei auf das Auto verzichten zu können“, so Widmann. Dies schaffe Freiraum und Unabhängigkeit, komme der Umwelt zugute und erspare die leidige Parkplatzsuche. „In den Ballungsgebieten setzt man bereits auf nächtliche Angebote des öffentlichen Verkehrs, die wir nun auch auf die Peripherie ausdehnen“, so der Landesrat, der in der Vinschgerbahn das ideale Verkehrsmittel dafür sieht.
Das Projekt „Nightliner“ ist auf drei Monate angelegt. Die Züge verkehren immer in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die letzte Abfahrt in Meran und auch in Mals ist um 2.30 Uhr. „In der Pilotphase wird sich herausstellen, ob - was ich hoffe - das Angebot auf genügend Interesse der Jugendlichen trifft, sodass wir danach darüber entscheiden, ob der Nightliner eine Zukunft hat“, so der Landesrat.
„Uns ist jede neue Entwicklung willkommen, auch wenn das Personal Nachtschichten einlegen muss“, sagte Helmut Moroder. Er bitte die Jugendlichen, sich normal zu verhalten und die Züge nicht zu verschmutzen, denn Überwachungspersonal, zusätzliches Reinigungspersonal und Reparaturen seien sehr kostspielig. Es wäre schade, wenn der Vandalismus einiger weniger das gesamte Projekt wieder in Frage stellen sollte.
Das Ticket für den Nightliner kostet fünf Euro und ist an Bord der Bahn sowie an den Bahnhofsautomaten erhältlich. Der Fahrplan ist auf unter www.vinschgerbahn.it zu finden.
Ingeborg Rainalter Rechenmacher