Die Feuerwehr ist das Kapital einer Gemeinde
Publiziert in 15 / 2011 - Erschienen am 20. April 2011
Reschen – Der Begriff menschliche Ressource stammt aus der Wirtschaft. Wirtschafter wissen: ohne einsatzbereite Mitarbeiter kein Wachstum. Der oberste „Betriebsleiter“ der Gemeinde Graun, Bürgermeister Heinrich Noggler, hat das beim 56. Bezirksfeuerwehrtag in Reschen auch erkannt und so dargestellt: „Die Sorge und Hilfe für die Menschen ist das größte Kapital in einer Gemeinde. Es ist wichtig, dass Leute da sind, die Verantwortung übernehmen.“ Dass der ehrenamtliche Einsatz der 757 Wehrleute, verteilt auf 21 Wehren in vier Abschnitten (1: die Gemeinde Mals, 2: die Gemeinden Taufers im Münstertal, Glurns und Schluderns, 3: die Gemeinde Graun und 4: die Gemeinden Prad und Stilfs) geschätzt wurde, bewies die Anwesenheit der vielen Ehrengäste, angeführt von Senator Manfred Pinzger, Landtagsabgeordnetem Sepp Noggler und Bürgermeister Erwin Wegmann (Schluderns). Aus dem Feuerwehrbereich wurde der Landesverband durch Ausschussmitglied Franz Tappeiner, Bezirkspräsident im Untervinschgau, vertreten.
Dass der Bezirk Obervinschgau mit Präsident Manfred Thöni und Inspektor Armin Plagg unter Umständen „international“ agieren muss, war der Teilnahme aus dem FF-Bezirk Landeck, aus der Nachbargemeinde Nauders und dem Val Müstair zu entnehmen. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Wehrleute, namentlich an den Feuerwehrfunktionär Hubert Paulmichl und an Forstamtsleiter Andreas Feichter, ließ Präsident Thöni Bezirksfeuerwehrkaplan Florian Öttl einen Gedanken zum Sonntag formulieren. In seinem Bericht fasste Präsident Thöni die Anteile der Jahrgänge, das Durchschnittsalter, die Zusammensetzung der finanziellen Mittel und die Beteiligung an den Fortbildungen zusammen. Er stellte fest, dass mit 273 Wehrleuten 31,8 Prozent der Aktiven im Bezirk an Lehrgängen an der Feuerwehrschule in Vilpian teilgenommen haben, um 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei zeichneten sich im Verhältnis Teilnehmer zu Kursdauer die Wehren von Plawenn, Ulten/Alsack, Stilfs, Matsch und Planeil als ganz besonders fortbildungsbereit aus.
Höhepunkt des Bezirkstages war der Tätigkeitsbericht mit Einsätzen und Übungen durch Inspektor Armin Plagg. Mit zum Teil spektakulären Aufnahmen wurde der Einsatz von 1.885 Wehrleuten über 4. 081 Stunden bei 42 Brandeinsätzen und 224 technischen Hilfeleistungen illustriert und erklärt. Als wichtigste Übung bezeichnete Plagg die Bezirksatemschutzübung in Trafoi, im Ex-Hotel Tannenheim. Daran waren 146 Wehrleute aus 16 Wehren in 28 Fahrzeugen zusammen mit fünf Rettungsstellen des Weißen Kreuzes und zweier Notärzte beteiligt. Auf die zunehmende Intensität und Häufigkeit der Einsätze mit Atemschutzträger und auf die damit zusammenhängenden, ärztlichen Nachuntersuchungen ging Bezirksfeuerwehrarzt Helmut Rauner ein. Er beanstandete die fehlende Kapazität im Krankenhaus und in Folge die langen Wartezeiten. Ausführlich referierte Doktor Rauner über die Notwendigkeit für Feuerwehrmänner, „ihre kleinen grauen Zellen zu trainieren“ durch dauerndes Lernen. Auch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung seien wichtig.
Nach den Ausführungen zur „geistigen Fitness“ berichtete Bezirksjugendreferent Karl Malloth über Veranstaltungen und Aktivitäten für die Jugend. Die Anerkennung mit Anstecknadel und Urkunde für 40 Jahre Dienst bei der Feuerwehr überreichten die beiden Bezirkspräsidenten Manfred Thöni und Franz Tappeiner gemeinsam mit Feuerwehrreferent Heinrich Noggler an Lorenz und Rudolf Wallnöfer (Glurns), an Bezirksinspektor Armin Plagg (Mals), Gerhard Schwarz (Prad), Florin Weisenhorn (Reschen), Franz Joos (Schleis), Alois Habicher (Schlinig) und Albert Steiner (Taufers).