Die Romanik ist der Schlüssel
Publiziert in 3 / 2012 - Erschienen am 25. Januar 2012
Naturns - Das Interreg-Projekt „Stiegen zum Himmel. Alpine Straße der Romanik“ wird am 31. August 2013 auslaufen. Träger von Kulturstätten, Vertreter von Tourismusvereinen, Gemeinden, der Marketinggesellschaft Meran (MGM) und der Südtiroler Marketinggesellschaft (SMG) trafen sich am 13. Jänner 2012 zu Standortbestimmung und Ausblick.
Was war gut, was hat’s gebracht, was hat‘s gekostet, was soll bleiben und wie soll diese einzigartige Dichte an Kirchen, Fresken und Gebäudeensembles der Romanik weiterhin Lust auf den Besuch des Vinschgaus wecken? Dies waren die Kernfragen, die man sich bei der Vollversammlung in Naturns stellte. Rede und Antwort standen Karlinde Tarneller, Direktorin der Ferienregion Obersinschgau und verantwortliche Projektleiterin, Maria Kreidl vom Museum Kloster Marienberg und die Projektbetreuerin Maria Gufler vom Tourismus Management in Lana. 20 Betreuer und Besitzer vertraten bei der Vollversammlung im Ratssaal von Naturns 21 der 30 Südtiroler Kulturstätten. Der geographische Bogen reichte von Taufers mit St. Johann im Westen über Kloster Marienberg und St. Nikolaus bei Burgeis im Norden bis nach St. Jakob in Tramin im Süden. Zusammen mit 17 Objekten in Graubünden wurden die romanischen Kulturstätten zu Aufhängern eines Regionalentwicklungsprojektes der Europäischen Union.
Seit Juli 2010 gibt es ein Nachfolgeprogramm, um Gästen und zunehmend Einheimischen über die Romanik einen Schlüssel zu Kunst, Landschaft und Menschen im Grenzgebiet Graubünden-Vinschgau zu liefern. Greifbarste Ergebnisse sind die bebilderte und jedes Jahr aktualisierte Gebietskarte mit Beschreibungen, Öffnungszeiten und Erreichbarkeit sowie das Faltprospekt zum Tag der Romanik, der 2012 am 13. Oktober stattfindet. Doch die Projektträger wollen es nicht dabei bewenden lassen und haben in Naturns ein Arbeitsprogramm vorgelegt, das unter anderem eine einheitliche Beschilderung vorsieht. Die einheitliche Stele, die „Lust auf Romanik machen soll“, hat dann auch in der sonst ruhigen Versammlung zu intensiven Diskussionen über Tafelhöhe, Textlänge, Schriftgröße und Sichtbarkeit wichtiger Informationen geführt. Ebenfalls der Sichtbarkeit - diesmal im weltweiten Netz - sollten die Internet-Auftritte mit „Newsletter“ und „Verlinkung“ dienen. Der Vorschlag von Gabriele Crepaz, Produktentwicklerin in der SMG, konkrete Wandervorschläge zu den Romanik-Stätten ins Netz zu stellen, wurde ebenfalls aufgenommen.
Maria Gufler erwähnte die Zusammenarbeit mit Universitäten und für Pressefahrten mit den verschiedenen Marketinggesellschaften. Einen Qualitätssprung erreichen möchte Maria Kreidl in der Weiterbildung der Führer und Führerinnen. „Vor allem die Sprachverfeinerung in Italienisch liegt uns am Herzen und dazu gibt eine ausgebildete Dolmetscherin Gelegenheit am 26. Jänner in der Kirche St. Margareth in Lana, am 4. Februar zum Thema Steinmetzarbeiten in Laas, im selben Monat am 13. in St. Veit auf dem Tartscher Bichl, am 1. März in St. Jakob in Söles und am 10. März im Hospiz
St. Johann in Taufers“, teilte sie mit. Ebenfalls im März sei eine Kulturfahrt für Mitarbeiter der Tourismusvereine vorgesehen. Am 20. und 21. April bestehe Gelegenheit, sechs Graubündner Partnerstätten zwischen Chur und Zuoz kennen zu lernen. Abgeschlossen werde der Weiterbildungszyklus mit Kurzreferat, Rückblick und Erfahrungsaustausch zwischen den Führern und Führerinnen im Dezember.
Projektbetreuerin Gufler wagte einen Blick in die Zukunft: „Bleiben sollen als Basisleistungen die Führungen an den Stätten, die Karte, der Romaniktag, der Internetauftritt und die Kontaktmöglichkeiten.“
Günther Schöpf