Die Jubelkompanie Taufers im Münstertal.

Die Tauferer Schützen waren die ersten im Vinschgau

Publiziert in 26 / 2008 - Erschienen am 9. Juli 2008
Taufers im Münstertal – Die Schützenkompanie Taufers im Münstertal ist eine der wenigen im Lande - wahrscheinlich die einzige -, die ein 50. Bestandsjubiläum feiern und auch noch den Gründungshauptmann ehren kann, ja die sogar noch Gründungsmitglieder als Aktive in ihren Reihen hat. Sinngemäß bezeichneten Ortspfarrer Pater Albert Obexer in seiner Predigt, Landesrat Richard Theiner in seinen Grußworten und Bezirksmajor Christian Stricker als Festredner das „Einstehen für die eigene Überzeugung“ als eigentliches Kernstück eines Schützen. Landesrat Theiner erinnerte an die Not-Zeiten nach dem Krieg und an die Tatsache, dass damals mit dem Beitritt zur Schützenkompanie niemand einen materiellen Vorteil haben konnte. Umso mehr sei hoch anzurechnen, dass gerade in Taufers so viele noch aktiv mit marschierten. Er schloss an die aufrüttelnde Predigt des Pfarrers an, als er vor einem „Anlasschristentum“ warnte. Bürgermeister Hermann Fliri hob die Bedeutung der Schützen als kulturelles Element hervor und dankte ihnen für die Mitgestaltung des Dorflebens. Bezirksmajor Stricker ging in seiner weit ausholenden Rede recht scharf mit der Landesregierung ins Gericht. Er prangerte eine Gesellschaft an, die sich „hinter gestanzten Worthülsen wie die Freiheit der Kunst, Toleranz und Dialogförderung verschanzt..“ und rief den Schützen der Vinschger Bataillone „Josef Stecher“ und „Martin Teimer“ mit ihren Fahnenabordnungen zu: „Wir dürfen nicht glauben, dass alles getan ist, wenn wir fünf Mal im Jahr die Tracht anlegen. Wir dürfen uns geistig nie der Tracht entledigen.“ Nach der Feldmesse unter strahlend blauem Himmel legten Hauptmann Alois Hellrigl, Gründungshauptmann Engelbert Kapeller, der ehemalige Schützenobmann Alois Pircher und der langjährige Bezirksvorsitzende des Südtiroler Kriegsopfer- und Frontkämpferverband, Meinrad Dietl, symbolisch einen Kranz für alle Gefallenen nieder. Nach dem Abschuss der Ehrensalve durch die Schützenkompanie Schluderns unter Hauptmann Dietmar Pali folgte die wohl einmalige Ehrung des Gründungshauptmannes, des ­letzten Obmannes und des noch aktiven Adolf Fliri, dem die Schützenkompanie Taufers die zweite Wiedergründung nach den Krisenjahren 1999/2000 verdankte. Zu den Klängen der Musikkapelle Taufers unter Kapellmeister Michael Rufinatscha marschierte die Kolonne der Schützen, Ehrengäste und Schaulustigen von der Festwiese an der „Dreschmaschine“ in „Zalaschtes“ vorbei an der „Defilierungs-Bühne“ zum Festgelände in der „Bodtschött“. Bereits am Abend zuvor hatte der Tauferer Amateurfilmer Roman Wiesler mit seinem Film über die Schützenkompanie der Jahre 1977 bis 1982 auf die Feier des 50. Bestandsjahres eingestimmt.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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