„Die Vinschger“ feiern 20. Geburtstag
Publiziert in 19 / 2010 - Erschienen am 19. Mai 2010
Die bekannte Musikgruppe „Die Vinschger“ (Meinrad Tscholl und Rudi Zangerle) feiert heuer den 20. Geburtstag.
„Der Vinschger“: Wie habt ihr die Band gegründet?
Meinrad: Rudi hat bei einer Hochzeit in der Kirche die Musik gemacht und ich spielte anschließend als Alleinunterhalter. Beim Essen haben wir uns getroffen und ein bisschen geratscht. Rudi holte seine Gitarre und wir haben versucht gemeinsam zu musizieren, es gelang eigentlich ohne vorige Probe sehr gut. Gitarre und Ziehharmonika passen ja gut zusammen. Wir entschlossen uns, zwei- bis dreimal im Monat miteinander zu spielen. So hat es begonnen und daraus wurde immer mehr. Zu Silvester 89/ 90 hatten wir unseren 1. offiziellen Auftritt im Gasthof Waldheim im Martelltal das weiß ich noch genau, seit diesem Tag „tingeln“ wir so zu sagen durch die Lande.
Wie seid ihr eigentlich auf den Nahmen „Die Vinschger“ gekommen?
Meinrad: Wir beide sind echte Vinschger, haben Spaß an der Musik, der Name ist eigentlich logisch.
Ihr habt ja schon große Erfolge verbuchen können.
Meinrad: Ja, Riesenerfolge kann man nicht gerade sagen, trotzdem sind wir zufrieden. Wir standen dreimal im Finale des Grand Prix der Volksmusik (2000, 2002 und 2005), das war eigentlich von der Erfahrung her nicht schlecht.
Verhalfen euch diese Teilnahmen zu einem Aufschwung?
Meinrad: Im deutschsprachigen Raum sind schon einige Auftritte dazugekommen, auch heute noch sind wir in Deutschland, der Schweiz und vor allem in Südtirol sehr gefragt.
Wie viele CDs habt ihr bisher herausgebracht?
Meinrad: 5 Stück, die erste hieß „Guten Morgen Vinschgau“, die zweite „Träume werden wahr“, die dritte „Wo die Sonne länger scheint“, die vierte „Freunde gehen immer zu früh“ und die letzte „Voll im Leben“ .
Wie lange wollt ihr noch weitermachen?
Meinrad: Solange wir gesund sind, werden wir sicher noch spielen, es ist ja unser Hobby. In Zukunft wird es wohl ein bisschen weniger werden, denn wir werden ja auch nicht jünger. Weniger ist in diesem Fall eigentlich mehr, denn wir haben beide einen Beruf und Familie. Beides soll unter den anstrengenden Auftritten nicht leiden.
Wie viele Auftritte habt ihr im Jahr?
Meinrad: In Spitzenzeiten waren es um die 150, jetzt sind es sicher nur mehr ein Drittel davon. Ein Erfolgsrezept, Musik, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, war sicher, dass sonntags bis auf wenige Ausnahmen nie gespielt wurde. Das haben wir seit der Gründung so gehandhabt, der Sonntag gehört unseren Familien.
Wie sieht es mit Fanclubs aus?
Meinrad: Wir haben einen sehr rührigen Fanclub im Vinschgau. Die Leiterin Erika Holzknecht aus Rabland betreut ihn seit 1996. Im Fanclub sind ca. 300 Mitglieder eingetragen. Sei es Weihnachtsfeier, Wintersporttag, Preiswatten, Wanderungen oder Törggelen, was Erika organisiert, passt immer.
Was ist es für ein Gefühl, als Vorgruppe großer Stars auftreten zu dürfen?
Meinrad: Das ist schon eine tolle Sache. Ich erinnere mich zum Beispiel, wie wir beim Zeltfest der Kastelruther Spatzen vor 13.000 begeisterten Zuhörern spielten. Auch bei Fernsehsendungen durften wir auftreten, etwa bei „Wenn die Musi spielt“, bei Hansi Hinterseer, „Melodien der Berge“ oder im Sender Bozen der RAI.
Was war für euch das beste Lied oder der größte Erfolg?
Meinrad: Sicher die Grand Prix Auftritte und die Lieder „Weiße Pferde am Horizont“ und „Stille Lieder“ sowie weitere Lieder wie „Der Vinschgerwind“, „Im Herzen Tirols“, „Heimat der Gemütlichkeit“, „Voll im Leben“ oder „In der Bauernstubn“.
Ihr habt auch eine Mittelmeerkreuzfahrt gemacht, wie seid ihr damit zufrieden?
Meinrad: Es war 2008 ein Riesenerfolg, vor so vielen Fans und Freunden auf hoher See zu spielen. Auch heuer zum 20-jährigen Jubiläum starten wir wieder vom 18. bis 25 Juli auf der MSC Armonia, es wird sicher wieder eine große Gaudi. Interessenten können sich bei Primus Touristik in Naturns (0473 666333) oder bei mir melden (0473 626174 ).
Interview: Manni Strimmer
N.B.: Herzlich bedanken möchten sich Rudi und Meinrad bei allen Freunden und Gönnern, welche „Die Vinschger“ all die Jahre unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank gebührt der Fanclub-Leiterin Erika.
Am 21. Mai nehmen „Die Vinschger“ außerdem an der Vorausscheidung für den Grand Prix der Volksmusik 2010 in Algund teil.
Manni Strimmer