Die Vinschgerbahn – ein anderes Gefühl?

Publiziert in 19 / 2010 - Erschienen am 19. Mai 2010

Mals/Schlanders – Trotz der Tragödie vom 12. April – die Vinschgerbahn bleibt weiterhin wichtiges Transportmittel, für Pendler und Touristen gleichermaßen. Was sich für die Benutzer seit dem schweren Unglück veränderte, wollte „Der Vinschger“ wissen. Einige Bahnfahrer hatten keine Scheu, ihre Befindlichkeit auszudrücken. Ehepaar Merki, bei Chur/CH Sie: Das Unglück machte uns sehr betroffen. Aber für uns ändert sich nichts: wir wissen, dass wir umsteigen müssen. Angst habe ich keine. Er: Angst habe ich überhaupt keine. Da ich selbst bei der Bahn arbeitete, kann ich mir gut vorstellen, wie man das jetzt abwickelt. Aber wenn man nicht durchfahren kann, kann man halt nicht durchfahren. Peter Listmann, ­Holzkirchen (Bayern): Ich habe immer noch ein gutes Gefühl mit der Bahn. Ich hoffe nur, dass der Bus mein Fahrrad mitnimmt. Aber auch da habe ich eigentlich keine Bedenken, die Südtiroler sind ziemlich fit. Daniel aus Matsch: Angst habe ich keine. Aber ein bisschen genervt bin ich schon, ich verliere halt so ein halbes Stündl. Manuel aus Matsch: Nein, ich habe gar keine Angst, mit der Vinschgerbahn zu fahren. Da ich selten mit der Bahn fahre, bin ich auch nicht genervt. Lydia Christandl, Taufers im Münstertal: Besonders am ersten Tag nach dem Unglück war es ein mulmiges Gefühl – die meisten Fahrgäste waren ganz hinten im Zug. Jetzt geht es langsam wieder besser, aber die Angst ist immer noch da. Vor dem Unglück fuhr ich lieber mit dem Zug als mit dem Auto, jetzt, danach, ist es gerade umgekehrt. Manuela Raich, Stuls, ­Passeiertal: Es ist unheimlich. Ich muss die Bahn be­nutzen: wenn ich anders könnte, würde ich das tun und eben ein anderes Transportmittel be­nutzen. Katrin ­Gruber, Kortsch: Der Gedanke an das Unglück ist schon da, aber Angst habe ich keine. Es kann überall etwas passieren.