Ebenes Jöchl oder Wieder kein Dreitausender
Publiziert in 25 / 2009 - Erschienen am 1. Juli 2009
Die Wirte Alexander Mair und Ulrich Müller kontern unisolo: „Die Vordere Rotspitze, die kannst du nicht machen, da liegt zu viel Schnee.“ Der Frühling startete viel versprechend, nun aber, wenn die Zeit zum Bergwandern da ist und dem Wanderer die Füße zucken, lässt uns das Wetter und die noch hartnäckige Schneeschicht im Stich. Anstatt der geplanten Vorderen Rotspitze im Hinteren Martelltal, peilen wir das unscheinbare aber leicht zu besteigende Ebene Jöchl (2.786 m) oberhalb des Stausees an. Anfänglich gemütlich dem Seeweg entlang, geht es bald hinauf in den dichten, kühlen Lärchenwald, zahlreiche Bächlein und zuletzt den tosenden Zufrittbach querend. Sanfte Almböden laden zum Verweilen ein, ehe das Ebene Jöchl mit seinem Rundblick über Martell und bis in den Vinschgau „ruft“. Stets geblendet werden wir von den kühnen und kühlen Gletscherbergen wie der Weißbrunnspitze, der Lorchen- und Nonnenspitze, weiter westlich vom Cevedale und der Königspitze. Oh‘ Sommer, mögest du bald kommen!
Wegverlauf: Vom Parkplatz zum östlichen Seeufer und immer höher steigende bis zum Eingang des Zufritttales (Markierung 17). Nachdem der Zufrittbach gequert wurde, bald links dem Berghang hoch bis zur Waldgrenze, Weggabelung (1.15 Std.). Weiter der Markierung 30 folgend links zu Feuchtgebieten bzw. später zum Schwarzen und zum Großen Loch, wo Kröten freudig herumspringen. Zuletzt etwas steiler hinauf zum Gipfel (1 Std.). Rückweg wie Hinweg.
Ausgangspunkt: Parkplatz Gasthof Zum See, Martell (1864 m), gebührenpflichtig (3,50 Euro für den gesamten Tag)
Höhenunterschied: 960 Hm
Gesamtgehzeit: 5 Std.
Charakteristik: Leichte Wanderung mit See- und Gletscherblick, auch für gehfreudige Kinder geeignet
Einkehrmöglichkeiten: alle Gasthöfe in Martell
Karte: Kompass Vinschgau 1:50.000 oder unter www.trekking-suedtirol.info
Andrea Kuntner