Ein CulturForum für Latsch

Publiziert in 42 / 2010 - Erschienen am 24. November 2010
Latsch – Dem IceForum, AquaForum und SportForum von Latsch schließt sich seit kurzem auch das CulturForum an. Das neue Vereinshaus wurde von Architekt Werner Pircher aus Latsch geplant; die Bauleitung hatte Ing. Georg Bauer vom Bauteam Latsch übernommen. Für den Elektro- und Sanitärplan zeichnen Ing. Fleischmann&Janser verantwortlich; mit der Projektsteuerung wurde die Firma Comclic beauftragt. Vom „Verein der Vereine“ unter Obmann Mauro Dalla Barba errichtet, wurde das Gebäude am vergangenen Sonntag bei der Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Latsch ­offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die vorwiegend aus dem Vinschgau kommenden Lieferanten und Handwerksbetriebe haben ihre Aufträge ausnahmslos pünktlich und zuverlässig ausgeführt, so dass der Inbetriebnahme des CulturForums nichts mehr im Wege stand. In der Standortfrage einigten sich die Vereine auf die Errichtung des neuen Vereinshauses angrenzend an die bestehende Musikschule in der Bahnhofstraße. Eine kluge Entscheidung, denn das Gebäude liegt im Schnittpunkt von Bahnhof, mehreren Parkplätzen, Friedhof und Kirche sowie in unmittelbarer Dorfnähe. Außerdem befindet sich in der angrenzenden Musikschule, die vor 10 Jahren erbaut wurde, das Probelokal der Bürgerkapelle und ein Fraktionssaal mit einer großen Küche. Die Finanzierung des Vereinshauses erfolgt über das Land, die Gemeinde, die Fraktionsverwaltung und die örtliche Raiffeisenkasse. So erklärt sich auch die Bezeichnung „Raiffeisensaal“ für den im Erdgeschoss zentral gelegenen Vereinssaal mit ca. 500 Sitzplätzen und einer groß ­dimensionierten Bühne für Konzerte und Theateraufführungen. Dies hat in Latsch bisher gefehlt Eine Zulieferrampe hinter dem Gebäude ermöglicht das direkte Auf- und Abladen der Kulissen. Durch eine mobile Trennwand kann der Vereinssaal von 280 m² auf 337 m² erweitert werden. Motorisierte und ferngesteuerte Rollos ermöglichen bei Bedarf eine vollständige Verdunkelung des Raiffeisensaales. Besonderen Wert haben die Bauherren auf eine optimale Akustik gelegt. Je nachdem, ob auf der Bühne gesprochen oder konzertiert ist, können die einzelnen Elemente an der Akustikdecke reguliert werden. Dem Raiffeisensaal vorgelagert ist ein großzügiges Foyer mit Pudelelementen, einer Teeküche, der Garderobe und den Sanitäranlagen. Eine einzige Glasfront zieht sich durch das gesamte Foyer und lässt die Vorübergehenden teilhaben am Kulturgeschehen im Haus. Lichtstrahler in verschiedenen Farben oder im Wechselspiel sorgen drinnen für eine stimmungsvolle Atmosphäre, wenn es draußen dunkel ist. Sowohl im Raiffeisensaal als auch im ­Foyer und in den übrigen Vereinsräumen ist edler Eichenparkett verlegt. In den Sanitäranlagen stehen Marteller Plimastein als Bodenbelag, eine Kunstharzbeschichtung an den Wänden und gelbe bzw. orange Glastüren in Kontrast zueinander. Über die Treppe und den Aufzug der bestehenden Musikschule erreicht man die Räume der Galerie des Raiffeisensaales sowie die Vereinsräume und den Regieraum. Ein großer Sitzungssaal, nach einem ehemaligen Latscher Kapellmeister „Albert-Pedroß-Saal“ genannt, bietet Platz für ca. 50 Personen. Ein besonderes Kleinod ist der kleine Sitzungssaal, der sich wie ein Baumhaus in eine denkmalgeschützte Rosskastanie einfügt, und daher auch das „Keschtenzimmer“ genannt wird. In zwei kleineren Räumen haben die Bürger­kapelle und der Schützenverein von Latsch das Depot ihrer Vereinstrachten. Im Kellergeschoss befindet sich neben Kulissenlager und Sanitäranlagen das Probelokal des Theatervereins, dessen Größe genau den Ausmaßen der darüber liegenden Bühne entspricht. Das CulturForum wurde an das Fernheizwerk angeschlossen, die Beheizung der einzelnen Räume erfolgt über Bodenheizung. Von außen fällt der Blick des Betrachters auf eine Fassade, der rostige Blechtafeln und im Bereich der Fenster- und Lüftungsöffnungen Lochblech als Sonnenschutz vorgehängt sind. Dadurch ergibt sich eine homogene Front gegen Süden. Im Innern des Gebäudes spiegeln sich die rostigen Blechelemente im Garderobenbereich und als Geländer auf der Galerie im Raiffeisensaal wider.
Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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