Ein Erlebnis für die ganze Familie
Publiziert in 18 / 2009 - Erschienen am 13. Mai 2009
Staben/Naturns – Seit seiner Inbetriebnahme im Jahre 2005 erfreut sich der Jugend- und Erlebnisbahnhof in Staben/Naturns immer größerer Beliebtheit bei Groß und Klein. Man kann bei einer Fahrt mit der Draisine, Diesel- oder Elektrolok vergnügliche Rundfahrten mit Blick auf ein idyllisches Landschaftsbild genießen, in einem ehemaligen Eisenbahnwagon der Rhätischen Bahn aus der Schweiz diverse Filme zur Eisenbahngeschichte anschauen und Ausstellungen besichtigen oder sich bei Kaffee und Süßigkeiten unterhalten und die Zeit vertreiben. Für die Kinder stehen zudem noch verschiedene Spielgeräte zur Verfügung.
Am 3. Mai öffnete der Jugend- und Erlebnisbahnhof in Naturns die Tore für die Saison 2009. Bis zum Saisonende am 25. Oktober können Jugendliche und Erwachsene an 26 Sonntagen von 14 bis 18 Uhr auf einem über 500 Meter langen, stillgelegten Bahngleis bei einer nostalgisch-abenteuerlichen Draisinenfahrt durch die Gegend „treten“. Alternativ werden Elektro- oder Diesellokfahrten auf den ca. 800 langen Gleisnetzen (in Miniatur) der Garteneisenbahn angeboten. Insbesondere die Kinder (unter vier Jahren nur in Begleitung eines Elternteiles) freuen sich über die Fahrten mit der Mini-Dampflokomotive.
Der Koordinator Walter Pixner sorgt mit seinen nunmehr sieben Lokführern für einen reibungslosen Ablauf der Rundfahrten. Zum „Bahnhofpersonal“ gehören noch ca. 20 freiwillige Helferinnen und Helfer, ohne deren selbstlosen Einsatz dieser Betrieb nicht möglich wäre. Für die Rundfahrten sind minimale Spesenbeiträge zu entrichten. Eine Einzelfahrt für Kinder ab 4 Jahren kostet 1 Euro, für Erwachsene 2 Euro.
Der Präsident des Vereins „Freunde der Eisenbahn“ Walter Weiss und sein Stellvertreter Otto Gander freuten sich bei der Saisoneröffnung über die bisher äußerst positive Resonanz zum Jugend- und Erlebnisbahnhof. Jeden Sonntag kommen zwischen 100 und 200 Personen hierher. Wie Weiss dem „Vinschger“ gegenüber berichtete, kostete die Errichtung desselben vor 5 Jahren ca. 720.000 Euro, die Kosten teilten sich damals Land und Gemeinde. Dadurch hat der Bahnhof „Schnalsthal“ - wie in früheren Zeiten - wieder einen besonderen Stellenwert im Vinschgau erlangt. Mit Mals und Spondinig gehörte dieser einst zu den größten Bahnhöfen des Tales und diente insbesondere als Verladebahnhof für Holz und später auch für Obst. So wie heute die oberen Zehntausend zum Kaffeetrinken nach Dallas fliegen, fuhr die in Meran urlaubende hohe Aristokratie der Habsburger vor dem Ersten Weltkrieg an Sonntagen mit einer Sonderdampflok von Meran zum Kaffeetrinken nach Staben (in der Pension gegenüber dem Bahnhof).
Bequeme Anreise mit der Vinschgerbahn
Seit neuestem kann man mit der Vinschgerbahn direkt bis zum Jugend- und Erlebnisbahnhof fahren und dort in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr ein- und aussteigen. Somit braucht man nicht mehr bei der Station im Ortszentrum von Staben aussteigen und den ca. 500 Meter langen Fußweg zurücklegen.
Oskar Telfser