Im Bild (v.l.n.r.) Oskar Iellici, Luca Pane, Hans Kaufmann und Marina Ties.

„Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt….“

Publiziert in 30 / 2011 - Erschienen am 31. August 2011
Schlanders – Mit diesem Lied eröffnete der Kirchenchor von Schlanders den Festgottesdienst und gleichzeitig den Festtag zu Ehren der vielen Freiwilligen und ehrenamtlich Tätigen in der Marktgemeinde Schlanders, zu dem die Gemeindeverwaltung am Sonntag eingeladen hatte. „Ohne das Ehrenamt bricht vieles zusammen, es ist ein großer Reichtum für die Gemeinschaft, wir dürfen jedoch nicht alles als selbstverständlich annehmen“, sagte Dekan Josef Mair in seiner Predigt. „Es braucht offene Augen, einen guten Geist, willige Hände und viel Diskretion für das freiwillige Helfen und in einer Zeit der Individualität und der Ich-Bezogenheit sind wir noch mehr aufgefordert, uns um die Schwachen zu kümmern und Werke der Solidarität zu tun.“ Er dankte mit einem Vergelt`s Gott für die stillen und unauffälligen Samariterdienste in Familien, Nachbarschaft, Vereinen und Verbänden. Beim anschließenden Umtrunk auf dem Kulturhausplatz ­schlossen sich Bürgermeister ­Dieter Pinggera, Vizebürgermeisterin Monika Wunderer und Sozialreferent Heinrich Fliri den Worten des Dekans an. „Der Vinschger“ hat sich stellvertretend für alle unter einigen ­Ehrenamtlichen umgehört: Schwester Agnes ist die Heimleiterin des Vinzenzheims in Schlanders und zuständig u.a. auch für die Verwaltung der schulischen Förderung und der Freizeitgestaltung. „Ich bin froh, dass es das Ehrenamt gibt und würde mir auch für unser Heim ehrenamtliche Helfer wünschen, die uns in der Arbeit mit den Kindern unterstützen, ihnen vor­lesen oder aus ihrem Leben erzählen“, so Schwester Agnes. Schwester Veronika, eine gebürtige Kortscherin, lebt und wirkt im Pflegeheim Lochau bei Bregenz. Sie übernimmt die religiöse Begleitung der Heimbewohner, macht Gottesdienst- und Freizeitgestaltung und sorgt für den Kirchenschmuck. Schwester Maria Blasia ist gelernte Kindergärtnerin. Seit ihrer Pensionierung verrichtet sie viele, kleine Dienste im Stillen, macht Botengänge für das Vinzenzheim, die Wäsche und Näharbeiten. Johann Stadler ist seit 2010 Obmann des Männergesangsvereins Schlanders. Seit 16 Jahren singt er bereits im Chor mit und ist seit 10 Jahren Vorstandsmitglied. Sein Ziel ist es, den Verein kulturell weiterzuentwickeln; ein großes Anliegen ist es ihm, die Jugend für das Singen im Männerchor zu begeistern. Christine Schuster hat bereits vor 30 Jahren damit begonnen, Bekannte im Bürgerheim von Schlanders zu besuchen. „Es war damals für alle neu und ungewöhnlich, dass Außenstehende in das Altersheim kommen“, erinnert sie sich. Heute gehört sie zur fixen Freiwilligengruppe des Bürgerheims, die mit den Heimbewohnern spazieren gehen, singen und spielen. „Ich habe gemerkt, dass es mir gut tut, anderen zu helfen, auch wenn es manchmal viel Kraft kostet, wenn man das Heimweh der ­älteren Menschen sieht. Ich möchte meine Besuche nicht missen, denn ich habe viel für das Leben gelernt, und die Freude und die Dankbarkeit sind der schönste Lohn für mich“. Johann Fleischmann ist seit 29 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr von Kortsch, davon 10 Jahre als Kommandantstellvertreter im Vorstand. Er ist Vorsitzender des Kath. Männerbundes in Kortsch und seit 2005 auch Präsidentstellvertreter des Pfarrgemeinderates. Außerdem hilft er gerne bei der Betreuung der Ministranten mit. „Die ­ehrenamtliche Tätigkeit soll einem persönlich etwas geben und Freude bereiten“, ist für Johann Fleischmann klar. Dorothea Alber wird als langjährige Krankenschwester gerne um Rat gefragt, bleibt aber immer unaufdringlich und bescheiden. „Was man tut, tut man gerne und ohne großes Aufsehen“, sagt sie. Gerne hilft sie in der Frauenbewegung oder bei der Kirchenreinigung mit und wirkt viel im eigenen Kreis. Seit vielen Jahren sind Oskar ­Iellici, Luca Pane, Hans Kaufmann und Marina Ties freiwillige Helfer des Weißen Kreuzes Schlanders. Sie versehen mehrere Male im Monat eine 12-Stunden-Schicht an Sonn- und Feiertagen oder in der Nacht. „Unsere Hilfe ist offensichtlich und konkret und sie verschafft uns große Zufriedenheit und Dankbarkeit. Es ist ein Lernen fürs Leben, das Gelernte ist in jeder Situation anzuwenden. Da jedoch die Ausbildung zeitintensiv ist und der Dienst bindend ist, gibt es für den aktiven Dienst leider Nachwuchs­probleme“, so Hans Kaufmann. Johann Punter versieht seit 6 Jahren gemeinsam mit Josef Lechtaler Woche für Woche den Mesnerdienst in der Pfarrkirche von Kortsch. „Ich mache den Dienst für die Pfarrgemeinde gerne und habe so als Pensionist eine schöne Beschäftigung“, so Johann Punter. Seit 25 Jahren ist er im KVW-Ortsausschuss tätig und seit kurzem macht er ­Seniorentransporte nach Latsch in die Tagesstätte. Margit Alber singt seit 20 Jahren im Kirchenchor von Kortsch und seit vielen Jahren ist sie dort auch als Kassierin tätig. Seit 8 Jahren ist sie KVW-Vorsitzende in Kortsch; seit kurzem arbeitet sie im Dekanatsbüro als Sekretärin des Dekans. „Ich finde das Ehrenamt notwendig und bereichernd. Man soll es aus Überzeugung ausüben und man soll verlässlich sein“, sagt sie. Martin Wielander war schon mit 6 Jahren Mitglied der ­Schützenkompanie Göflan. Seit vier Jahren ist er Oberleutnant, d.h. Hauptmannstellvertreter in dieser Kompanie; außerdem ist er frisch gewählter Bezirksmajorstellvertreter. Für Martin Wielander ist die Pflege und die Weitergabe von Brauchtum und Tiroler Kultur wesentliche Aufgabe seines Ehrenamtes. „Wir Schützen versuchen, die christlichen Werte zu leben und uns im dörflichen und religiösen Leben der Gemeinde einzubringen. Sieglinde Regensburger ist seit 15 Jahren Mitglied des Kirchenchores von Schlanders, ist im Gemeindesozialausschuss tätig, ist aktives Ausschussmitglied des Kath. Familienverbandes, Zweigstelle Schlanders, sowie des Bezirkes, und ist seit 9 Jahren KVW-Bezirksausschussmitglied. Ihr größtes Engagement jedoch liegt in der intensiven Pflege ihres kranken Ehemannes. „Dies alles könnte ich ohne die große Unterstützung meiner drei Kinder nicht machen“, sagt Sieglinde Regensburger, die weiß, wie sehr das Ehrenamt und eine soziale Einstellung gebraucht werden. „Es ist in der heutigen Zeit wieder sehr wichtig geworden, dass die Menschen einander helfen!“. Brigitte Nollet lässt ihre Sopranstimme im Schlanderser Kirchenchor bereits seit 54 Jahren erklingen; seit 11 Jahren singt sie zudem noch in der Sing­gemeinschaft Schlanders mit. Lange Jahre war sie im KVW-Ausschuss, heute ist sie im Ausschuss des Senionenclubs und beim Theaterverein tätig. Sie trägt das Antoniusblattl aus und alle zwei Monate hilft sie bei der Gestaltung der Geburtstagsfeiern im Bürgerheim mit. „Ich bin überall begeistert dabei, solange ich gesund bin und mit allen in Frieden auskomme!“ Ingeborg Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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