Eine „Perle“ unter den Skigebieten
Publiziert in 6 / 2011 - Erschienen am 16. Februar 2011
Trafoi – Der vergangene Samstag war für das Bergdorf Trafoi ein Tag der Freude. „Mit dem neuen Sessellift Schönblick in die Zukunft...“ hieß es in der Einladung zur offiziellen Eröffnung der neuen Anlage. Dass das touristische Überleben von Trafoi vom Weiterbestand des kleinen, aber feinen Skigebietes abhängt, unterstrich nicht nur Werner Netzer, der neue Eigentümer sämtlicher Aufstiegsanlagen in Sulden und Trafoi, sondern auch Geschäftsführer Erich Pfeifer, Bürgermeister Hartwig Tschenett, Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Richard Theiner.
Rund 4 Millionen Euro wurden investiert, um den Zubringerlift zu erneuern, den neuen Schönblick-Sessellift zu bauen und weitere Arbeiten auszuführen. „Rein wirtschaftlich gesehen ein riskantes Unterfangen, aber die Entscheidung war richtig“, sagte Werner Netzer. Was den Umsatz betrifft, so habe es seit dem Saisonbeginn bereits eine Steigerung von 30 Prozent gegeben. Auch in den Hotels seien Zuwächse zu verzeichnen. Netzer versicherte, auch in Zukunft den vom früheren Eigentümer Walter Klaus eingeschlagenen Weg weitergehen zu wollen: „Ich will die Region nicht ausbluten, sondern das Erwirtschaftete wieder hier investieren.“ Besonderen Dank zollte Netzer dem Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Landesrat Richard Theiner, dem Bürgermeister Hartwig Tschenett, der Trafoier Bevölkerung, speziell den Betrieben, dem Geschäftsführer Erich Pfeifer, dem Betriebsleiter Hans Eberhöfer und dem gesamten Team der Seilbahnen Sulden GmbH und der Trafoi GmbH. Das Skigebiet in Trafoi sei jetzt zu einer „Perle“ geworden. Für die Zukunft wünscht sich Netzer vor allem eines: Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung.
„Nur gemeinsam sind wir stark“, meinte auch Hartwig Tschenett. Er dankte Werner Netzer für die Investition sowie dem Land, den Betrieben von Trafoi und Stilfs und dem
E-Werk für die finanziellen Mithilfen. Auch die Gemeinde hat Geld locker gemacht. Groß war die Freude auch bei Richard Theiner. „Ohne die Aufstiegsanlagen wäre Trafoi nicht überlebensfähig.“ Das Skigebiet in Trafoi, wo 1950 der erste Skilift im Vinschgau in Betrieb genommen wurde, sei vom Panorama her mit dem Ortler im Hintergrund das schönste Skigebiet in Südtirol.
Luis Durnwalder verglich Trafoi mit einem „Kranken“, der gesund werden wollte. Mit Walter Klaus und Werner Netzer - „ein Mann, der handelt, der die Füße am Boden hat und zu seinem Wort steht“ - habe Erich Pfeifer gute „Doktoren“ gefunden. Die Gemeinde, die Trafoier selbst, die Landesregierung und das
E-Werk seien als „Krankenschwestern“ eingesprungen. „Noch ist aber nicht fertig“, so Durnwalder. Das Land werde die Trafoier auch in Zukunft nicht vergessen. Er sprach es zwar nicht konkret an, doch die Anspielung war klar: Eine Zusatzfinanzierung könnte möglicherweise über Einnahmen aus des Panoramastraße Stilfserjoch (Maut) hereinkommen. Was es in Trafoi unter anderem dringend braucht, sind zusätzliche Gästebetten. Darauf verwies auch die Skilegende Gustav Thöni.
Albert Gufler, Projektleiter der Firma Doppelmayr, überreichte Werner Netzer eine Plakette, auf der der neue Sessellift nachgezeichnet ist. Den kirchlichen Segen erteilten Pfarrer Florian Öttl und Seelsorger Josef Hurton.
Zu den vielen Ehrengästen gehörte unter anderem auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler.
Josef Laner