Vor 213 Jahren waren es die Feinde des Landes, die über die ersten Herz Jesu-Feuer staunten, seit 50 Jahren sind aus den ehemaligen Feinden staunende Gäste geworden.

Erstes „Fuirlen Giggeln“ vom Giggelberg

Publiziert in 25 / 2009 - Erschienen am 1. Juli 2009
Partschins – Manche Ideen sind derart simpel und derart naheliegend, dass man sich wundern muss, warum man nicht früher auf sie gekommen ist. So geschehen mit dem „1. ­Fuirlen Giggeln vom Giggelberg“ in Partschins, das sich fast 500 Einheimische und Gäste zwischen 18 Uhr und Mitternacht nicht entgehen ließen. Der vergünstigte Abend-Tarif der Texelbahn war sicher ein Anreiz, aber die Aussicht auf die Bergfeuer am Herz Jesu-Sonntag auf dem 1553 Meter hohen „Balkon des Burggrafenamtes“ erfüllte nicht nur das patriotische Herz, es füllte auch die Kassen. Der kleine Schönheitsfehler, nicht genug „Rohmaterial“ in Form von Grillwürsten zur Verfügung zu haben, dürfte sich beim nächsten Mal korrigieren lassen. Dass man am schmucken Stand des HGV-Partschins ohne wärmende Getränke der „Schafskälte“ gegenüberstand, gehört eben auch zum Lehrgeld dieses ersten „Herz Jesu-Events“. Nicht wenige „Panorama-Freaks“ mussten vorzeitig abziehen, weil es ihnen im „Partschinser-Knottenkino“ zu kalt wurde. Darüber konnte auch die „Ziachorglmusi“ des Giggelbergers oder das etwas spät auftretende Bläser-Quartett der Partschinser Musi nicht hinweg helfen. Umsichtige Hoteliers hatten ihre Gäste mit Fackeln ausgerüstet; damit wurde sogar der Fußweg von der Talstation zum Quartier in Rabland oder Partschins zum Ereignis. Die Gruppe aus dem Friaul, die mit freudiger Erwartung auf den „Vin broulé“, den Glühwein, aus der Kabine stieg, hatte sich einfach zwischen die Feuer an der Bergstation gestellt, sich gewärmt und den großartigen Rundblick auf die „Berge in Flammen“ genossen. Auch wenn sie die „Scritta“ „Ein Tirol“, nicht ganz verstanden, begeistert waren sie allemal vom Urlaub in der nördlichsten Provinz ihres Staates. Die Genossen aus dem Schwäbischen, die seit Jahrzehnten in der Wasserfall-Gemeinde Urlaub machten, waren dagegen gut vorbereitet. Sie wussten besser als die Ansässigen, warum das Tiroler Herz am Herz Jesu-Sonntag höher zu schlagen hat.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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