Im Bild (von links): Braunviehzuchtobmann Luis Hellrigl, Arno Zwick und Braunviehkönigin Marlene Wallnöfer Schöpf mit Nadin, der Gesamtsiegerin bei den Kalbinnen.

Feier in einer Braunviehhochburg

Publiziert in 18 / 2009 - Erschienen am 13. Mai 2009
Burgeis – Die älteste Braun­viehzuchtgenossenschaft Südtirols findet man ebenso im Obervinschgau wie eine der älteren, nämlich jene von Burgeis, die kürzlich ihr 100-jähriges Bestehen feierte. 24 Bauern mit einem eher bescheidenen Zuchttierbestand hatten sich 1909 zu der Braunviehzuchtgenossenschaft Burgeis zusammengeschlossen. Wie in der Chronik verzeichnet, herrschte damals ein ziemliches Durcheinander in Bezug auf Zucht und Rasse. Mit viel Zusammenhalt und Pioniergeist wurde langsam, aber stetig, die vorherrschende graue Rasse, damals noch „Blaue“ genannt, von der braunen Rasse abgelöst. Mit der Einfuhr von Rassetieren aus der Schweiz und Vorarlberg stellten sich dann erste Zuchterfolge ein und bei Ausstellungen in Mailand 1930, später in Padua und Rom machten Burgeiser Braunviehzüchter auf ihre Tiere aufmerksam. Bei der Jubiläumsausstellung 1959 erfüllten dann von 203 ausgewählten Tieren 144 die Anforderungen der Leistungsklasse IA und I. Die Anzahl der Mitglieder war bis 1959 auf 103 angestiegen, die Höchstzahl lag 1979 bei 108 Mitgliedern und 440 registrierten Zuchttieren. Welchen Wandel die Genossenschaft durchmachte, zeigt der heutige Stand. Sie zählt 55 Mitglieder, jedoch 398 Zuchttiere und einen Zuchtstier. Obmann der Genossenschaft ist zurzeit Hansjörg Bernhart. Zu der Veranstaltung in Burgeis konnte er auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, wie Hans Mair, den Obmann des Braunviehzuchtverbandes Nordtirol, die Landtags- bzw. Regionalratsabgeordneten Seppl Lamprecht und Josef Noggler, sowie den Kandidaten für die Europawahlen, Herbert Dorfmann. Gelungene 100-Jahrfeier Auf 13 Kategorien verteilt wurden bei der Jubiläumsschau insgesamt 124 Tiere aufgetrieben. Darunter wurden für den Vereinscup auch Zuchttiere der Braunviehzuchtvereine Mals, Plawenn, Schleis und Schlinig aufgetrieben und von der Schweizer Braunviehexpertin Tamara Hess gewertet. Den Genossenschaftscup holte sich Plawenn vor Burgeis. Den Gesamtsieg bei den Kühen holte sich Betty des Züchters Nikolaus Spechtenhauser vor der Gesamtreservesiegerin Anita von Engelbert Patscheider. Dieser stellte mit Bessi auch die Eutersiegerin. Gesamtsiegerin bei den Kalbinnen wurde Nadin von Arno Zwick vor Bionda von Luis Rainalter. Pionier der Braunviehzucht Einer, der die Braunviehzucht nicht nur im Vinschgau, sondern auf Landesebene ­prägte, war Heinrich Theiner, Wirt zum Gasthof Weißes Kreuz in Burgeis und Geschäftsmann. 1944 wird er zum Obmann des Vinschger Viehzuchtverbandes gewählt. Aus diesem geht 1949 der Südtiroler Brauhnviehzuchtverband hervor, dessen Gründungsmitglied und erster Obmann Theiner bis 1966 war. Bis zu seinem ­Ableben 1973 war Heinrich Theiner Ehrenobmann.
Erich Waldner

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