Der sogenannte Vollzugsausschuss der Ferienregion Ortlergebiet bei deren Vollversammlung in Prad: (von links) Priska Theiner, Stefanie Riccardi, Andreas Wallnöfer, Josef (Peppi) Rungg, Heinrich Gapp, Siegfried Wegmann, Karin Wunderer und Josef Angerer.

Ferienregion Ortlergebiet im Aufwind

Publiziert in 8 / 2005 - Erschienen am 29. April 2005
Bei der gut besuchten Vollversammlung der Ferienregion Ortlergebiet im Nationalpark Stilfser Joch im Raiffeisensaal von „aquaprad“ in Prad hob deren Obmann Andreas Wallnöfer (Sulden) vor allem das „nach vorne Schauen und das nach oben Steigen“ hervor. Im vergangenen Jahr seien immerhin 520.000 Nächtigungen erreicht worden, was noch lange nicht heißen soll, dass sich die Tourismusbetreibenden auf den Lorbeeren ausruhen könnten. „Wie müssen unsere Region schätzen, wir müssen uns entfalten und nach vorne denken“, sagte Wallnöfer überzeugt. Die riesigen Vorteile, die die Ferienregion bereits besitze, müssten verstärkt vermarktet werden, wie etwa die Persönlichkeit des Extrembergsteigers Reinhold Messner. „Es braucht Menschen mit Initiativen und Visionen“, betonte Wallnöfer und erwähnte im gleichen Atemzug den Unternehmer Walter Klaus, der sowohl in Sulden wie in Trafoi sehr viel investiert hat. Die Konkurrenz mit anderen Tourismusorten bzw. –Hochburgen sollte jeder vor Augen haben und reagieren. Er sprach auch eine mögliche künftige Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern an, da heute noch 80 Prozent der Gäste den ersten Kontakt mit einem Urlaubsort im Reisebüro suchten. Zudem wünscht sich Wallnöfer noch mehr Zusammenarbeit und „oberstes Gebot ist die Offenheit“. Er dankte unter anderen den Mitarbeiterinnen der Tourismusbüros der Ferienregion Priska Theiner (Büroleiterin Prad), Nadja Piovanelli (Prad), Andrea Burger, Nadia Gutgsell und Martina Reinstadler (alle drei im Tourismusbüro Sulden tätig). Auch sprach er den ehrenamtlichen Mitarbeitern seinen Dank aus sowie der Raiffeisenkasse Prad und den Gemeindenverwaltungen von Prad und Stilfs. Priska Theiner berichtete über die Tätigkeit im vergangenen Jahr und schaute dann auf das heurige Jahr. Sie erwähnte etwa die 700-Jahr-Feier in Trafoi, ein Kindertag im Nationalpark sowie der bekannte Handwerkstag im Nationalpark, das Dorffest Prad im Zeichen der 50-Jahr-Feier des Sportclubs Prad, das Country-Fest in Prad, das Straßenfest in Prad und eine Multivision-Show mit Reinhold Messner in Sulden. Wirtschaftsberater Siegfried Wegmann stellte die Bilanz 2004 vor: auf rund 546.000 Euro belief sich die Gesamtleistung, wobei die Dienstleistungen mit rund 223.000 Euro zu Buche schlugen; die Summe des Eigenkapitals wies ein Minus von rund 17.000 Euro auf. Über den Haushaltsplan für das Jahr 2005 berichtete die neue Geschäftsführerin Stefanie Riccardi, der mit einer Enthaltung angenommen wurde. Den größten Posten stellen die Mitgliedsbeiträge dar mit rund 257.000 Euro; für Werbung sind rund 98.000 Euro vorgesehen und für die Personalkosten inklusive der Abgaben 170.000 Euro. Die Summe des Haushaltes wurde mit rund 402.000 Euro angegeben. Bei der Diskussion am Ende der Versammlung wünschte sich eine Anwesende etwa direkte Beiträge für die Ferienregion von Seiten der Gemeinde Stilfs, ein anderer bezeichnete den Standort des Tourismusbüros in Prad als nicht vorteilhaft, weil es nicht gut genug ausgeschildert sei. Auch wurde mehr Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Stilfser Joch angeregt. Grußworte überbrachten Josef Hofer, der Bürgermeister von Stilfs sowie Rosa Weißenegger, Vize-Bürgermeisterin von Prad. Die neue Geschäftsführerin heißt Stefanie Riccardi Erst 23 Jahre alt ist die Nachfolgerin von Andreas Tschurtschenthaler, des ehemaligen Geschäftsführers der Ferienregion Ortlergebiet. Seit dem 1. April ist sie deren Leiterin. Stefanie Riccardi stammt vom Reschen und hat Tourismusmanagement und Marketing in Bruneck studiert. Sie hat eine Zeit lang im Marketingbereich einer Computerfirma gearbeitet, dann im Tourismusverein Naturns. Auf die Frage, warum sie sich für diese Stelle in Sulden beworben habe, antwortete sie: „Ich möchte etwas für den Vinschgau tun, weil ich eine Vinschgerin bin“. Die Ferienregion Ortlergebiet sei ihr genau richtig hierfür erschienen. Riccardi vetritt die Ansicht, dass der Vinschgau immer noch ein wenig im Schatten stehe, wenn man die anderen Täler Südtirols anschaut. „Es ist alles da, was wir brauchen, in unserer Ferienregion, jetzt geht es darum, fest anzukurbeln“, fuhr sie fort. Besondes die Teamarbeit mit den Büros Prad und Sulden sowie Kooperationen mit den Institutionen zählen zu ihren Zielen. Wichtig sei das Fördern der Gegebenheiten nicht nur für die Gäste, auch für die Einheimischen. Besonderes Augenmerk setze sie auf das Internet. Die neue Internetseite der Ferienregion hat Walter Stampfl von der Firma Zeppelin IT vorgestellt: www.ortlergebiet.it. Neuwahlen des Verwaltungsrates der Ferienregion Ortlergebiet Der Verwaltungsrat wurde neu bestellt, der aus 16 Mitgliedern besteht; zwölf wurden gewählt und vier sind von Rechts wegen dabei: die Obmänner des Hoteliers-und Gastwirtverbandes (HGV) Heinrich Gapp (Sulden) und Alfred Karner (Prad) sowie ein Gemeindevertreter von Sulden und einer von Prad. Diese werden nach den Gemeinderatswahlen am 8. Mai bekannt gegeben. Dem Verwaltungsrat gehören an: Josef Gander, Andreas Wallnöfer, Hermann Ortler, Josef Angerer, Paul Hofer, Karin Wunderer, Evelyne Tschenett, Astrid Reinstadler, Josef (Peppi) Rungg, Christian Gruber, Christian Knoll und Erich Pfeifer. Der Obmann und dessen Stellvertreter werden demnächst gewählt, auch werde noch darüber entschieden, ob und welche Mitglieder kooptiert werden. Sulden stelle den Obmann, nach einem Rotationsprinzip, erklärte Priska Theiner. Skiarena als „lebendige Flotte“ Über die Ortler-Skiarena berichtete Cornelia Kupa von der Südtiroler Marketinggesellschaft (SMG). „Sie soll nicht schwer wie ein Tanker sein, sondern eine lebendige Flotte sein“, sagte sie. Die Kernbotschaften der zusammengeschlossenen 14 Skigebieten vom Reschen bis nach Bozen bestünden in der Verbindung von Charme und Individualität mit intensivem Internetmarketing (www.ortlerskiarena.it) . Das Projekt des Online-Marketings gibt es nun das zweite Jahr. Das Jahresbudget betrage 262.000 Euro, auf drei Jahre bezogen demnach 786.000 Euro. Eine Arbeitsgruppe betreut es, der Leiter des Projektes ist Thomas Aichner. Die Ziele der Ortler-Skiarena sollen unter anderem die Steigerung der Wertschöpfung des Winterhalbjahres in Südtirols Westen sein. „Wir können uns sicher nicht mit Dolomiti-Superski vergleichen, weil wir da von ganz anderen Dimensionen reden“, stellte Kupa fest. Trotzdem sei eine Einführung von Qualitätsstandards sowie eine verstärkte Vorstellung vor Ort erstrebenswert, auch eine Kooperation mit Reiseveranstaltern, um neue Märkte erschließen zu können. Kupa nannte drei Gründe, warum die Ortler-Skiarena immer bedeutender werde: Schneelage, Verhältnis Preis/Leistung und das angelaufene Marketing. Was zeichnet die Skigebiete aus? Es gibt größere und kleinere und, sie sind familienfreundlich. „Ortler-Skiarena heißt Abwechslung“, betonte sie. Zudem berichtete Kupa über den Zuwachs an Besuchern in der Ortler-Skiarena vom Februar 2003 bis März 2004: Vinschgau plus 1,7 Prozent, Meraner Land plus 1,0 Prozent, Sarntal 12,7 Prozent (!) und Ritten 11,1 Prozent (!). Sie verwies noch auf den Abschluss in Sulden am 1. Mai des Gewinnspieles für Saisonpasskäufer mit der Verlosung eines Smart Roadster, der erste Preis.
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

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