Aufbruchsstimmung in der „Goldenen Rose“: Herta Wieser, Kurt Pernthaler, Kurt Leggeri, Andreas Tappeiner, Karl Pfitscher, Thomas Widmann, Florian Gartner, Mathias Tschenett.

Frühlingsgefühle im Tourismusverein Schlanders-Laas

Publiziert in 20 / 2009 - Erschienen am 27. Mai 2009
Schlanders – Das „Aktivland, Familienland, Genussland“ Schlanders-Laas im „Tal der Millionen Blüten“ hat‘s nicht nur in seinem derzeitigen Internet-Auftritt mit Frühlingsgefühlen und Aufbruchsstimmung. Sogar auf der Vollversammlung wurden dem „kleinen Nächtigungs-Rückgang“ von Schlanders oder den „paar Prozenten weniger“ in Laas kaum Beachtung geschenkt, umso schwungvoller rückte Präsident Karl Pfitscher Erfolgreiches wie das Apfelfest, die Marmorführungen und das Fest „Marmor und Marillen“ in den Vordergrund. Dazu kündigte er das 1. Landesfest der Imker in Schlanders an, das Etappenziel des 5. Transalpine-Run und eine Rad-Kooperation im Interreg-Projekt IV mit den Tourismusvereinen Tramin und Lana und dem Tourismusverband Westtirol. In der „Wunsch- und Forderungsliste“ tauchte an erster Stelle die als Faschingsscherz publizierte Seilbahn nach Tappein am Sonnenberg auf. Auch das Freibad kombiniert mit Hallenbad, ein Rad- und Fußgängerweg zwischen Schlanders und Vetzan, ein Klettersteig im Priel und ausgewiesene Nordic Walking Touren waren darunter. Schlanders brauche einen Campingplatz, war Pfitscher überzeugt. Eine Marmorroute zwischen Schlanders, Göflan und Laas müsste man einrichten; Hauptort und Fraktionen müssten an den Radweg angebunden sein; der Rundradweg Schlanders – Vetzan – Göflan – Laas – Eyrs – Allitz – Kortsch – Schlanders sei anzustreben. Die Anbindung der Vinschgerbahn an die Schweiz sollte man nicht aus den Augen verlieren. Auch speziell auf Schlanders bezogene Wünsche kamen zur Sprache: gebührenfreie Parkplätze über die Mittagszeit, das Projekt „Tiefgarage Kapu­zineranger“, mehr Events, lange Freitage und Kinderaktivitäten. Abschließend dankte er Mitarbeitern und Ausschuss und zitierte Präsident Obama: „Yes, we can! Ja, wir können es, wenn wir es gemeinsam wollen.“ Zur optimistischen Grundstimmung beigetragen hat sicher auch die Darstellung der Bilanz durch Aufsichtsratspräsident Karl Unterholzer. Trotz des Geschäftsverlustes von 42.000 Euro stehe der Verein auch im kommenden Jahr auf einer finanziell sicheren Basis. Der Laaser Bürgermeister Andreas Tappeiner stellte zufrieden fest: „Man hat entdeckt, dass die Landschaft unser eigentliches Kapital ist. Man ist sich in beiden Gemeinde der eigenen Stärken bewusst.“ In Zukunft dürfte über die Faktoren Marmor und Radweg einiges herauszuholen sein, meinte er. Gemeinsam mit dem neuen Besitzern der „Lasa Marmo“ könnten noch Akzente gesetzt werden. Den Rückgang an Nächtigungen erklärte er mit dem Abschluss größerer Bauprojekte der Gemeinde und dem Abzug der Arbeiter. Sehr konkret und mehr auf den Ist-Zustand bezogen, ging es der Vertreter der Gemeinde Schlanders an. Wirtschafts­referent Kurt Leggeri schilderte Maßnahmen im Parkplatz­bereich und die Sorgen mit den Camper-Touristen, teilte der Versammlung mit, dass man soweit sei, am Freibad mit Baumaßnahmen zu beginnen, dass Kontakte zur Partner­gemeinde St. Anton hergestellt und jene nach Rovigo und nach Rheinland-Pfalz belebt wurden, versprach eine Verbesserung der Beschilderung und bat um Verständnis für geschlossene Sportanlagen wegen Ausbesserungsarbeiten. Mit dem Hinweis: „Vier Sport­plätze in der Gemeinde müssten für sportliche Gäste genügen“, reagierte er auf eine Feststellung Pfitschers, man würde viel mehr Mannschaften nach Schlanders und Laas bringen, hätte man die dazu benötigten Sportstätten zur Verfügung. Dass der Tourismusverein Schlanders-Laas mit der Zusatzbezeichnung „im Stilfserjoch Nationalpark“ die Schwerpunkte Natur und Wandern hoch hält, war einmal am ausführlichen, schriftlichen Bericht der Arbeitsgruppe Wanderwege unter der Verantwortlichen Herta Wieser zu erkennen, aber auch an der Präsenz von Robert Dietl, Nationalpark, Manfred Gemassmer und Monika Steiner, AVS Schlanders und Laas. Steiner wollte dann in ihrer Anfrage wissen, wie es mit dem Vinschger Höhenweg weitergehe. Man habe so viel Geld ausgegeben und passiert sei nichts. In­zwischen wachse der Weg wieder zu und noch immer herrsche keine Klarheit über die Beschilderung. Manfred Gemassmer berichtete von ­einer Sportklettergruppe, die sich nach einem „Boulder-Platz“ in der Nähe des Scheiben­kofels umsehe. Laut Robert Dietl müsste man an der Akzeptanz des Nationalparks arbeiten, denn touristisch sei der gut zu vermarkten. Auch Senator Manfred Pinzger schlug in die Kerbe Höhenweg. „Es geht alles viel zu langsam bei uns“, stellte er fest, „wir müssen endlich die Marke Vinschgau schaffen“ – zu Landesrat Thomas Widman gewandt – „und wir brauchen viel mehr Geld für Marketing.“ Damit gab er dem Wirtschaftslandesrat das Stichwort für seinen Vortrag „Tourismus und Mobilität“. Mit Daten zum Wirtschaftsstandort Südtirol, mit schlechten Prognosen für bestimmte Bereiche wie Bauindustrie und Transportwesen, denen eine „Flurbereinigung“ bevorstünde, leitete er über zur eigentlichen Bedeutung des Tourismus als einen Motor der Wirtschaft, der auch in Krisenzeiten Perspektiven schaffe. „Der Kaufkraftzufluss nach Südtirol ist nur dem Tourismus zu verdanken“, sagte er. „Die Krise bringt es mit sich, dass die Leute zwar reisen, aber über immer kürzere Zeiträume und auf immer kürzeren Distanzen. Südtirol hat dadurch Vorteile. Wir liegen zentral und bieten Einzigartiges“, munterte er auf. „Gerade der Vinschgau könnte durch die Nähe zur Schweiz profitieren und das Tal hat viele Einzigartigkeiten.“ Überblick und Jahresvergleich Laas 2006/2007: mit 312 Betten - 25.307 Nächtigungen bei 4,8 Tagen Aufenthalt; 2007/2008: 322 Betten – 23.042 Nächtigungen bei 4,5 Tagen Aufenthalt, Rückgang: 8 ,95 %. Schlanders 2006/2007: 1.323 Betten – 150.140 Nächtigungen bei 4,5 Tagen Aufenthalt; 2007/2008: 1.323 Betten – 146.573 Nächtigungen bei 4,3 Tagen Aufenthalt, Rückgang: 2,38 %.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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