Gelbes „Monster“ für weißen Marmor
Publiziert in 17 / 2008 - Erschienen am 7. Mai 2008
Schlanders – Der vermutlich größte Bagger Südtirols steht seit dem 30. April in Schlanders. Genauer gesagt seit 6.15 Uhr dieses Tages, denn zu diesem Zeitpunkt bog der L350F der Firma Volvo in das Betriebsgelände der Göflaner Marmor GmbH ein. Die riesige Pala (Radlader) war mit einem Schiff vom Werksgelände der Volvo in Schweden bis zur italienischen Hafenstadt Savona gebracht worden. Von dort brachte sie der Sechsachser einer Spezialfirma zunächst bis Affi bei Verona, von wo aus der Spezialtransport dann am 30. April um 1 Uhr in Richtung Schlanders aufbrach. Die Zeit der „Kreuzschifffahrten“ ist für den L350F jetzt vorbei, denn bereits ab Mitte Mai soll der 65 Tonnen schwere Bagger im Wantlbruch in Göflan bis zu 20 Tonnen schwere Marmorblöcke verladen sowie andere „Kleinigkeiten“ im Stollen hin- und hertransportieren.Burkhard Pohl, der Chef der Göflaner Marmor GmbH, sein Sohn Peter, die Marmor-Verkäufer Christoph Koch und Horst Unterfrauner sowie alle anderen Mitarbeiter hatten schon seit Monaten auf die Ankunft der Pala gewartet, und zwar so wie kleine Kinder auf ein neues Spielzeug warten. Zum Mitarbeiterteam der Göflaner Marmor GmbH zählen neben einem ehemaligen Marmorabbauleiter aus Carrara und einem Gehilfen desselben auch die Brüder Günther und Thomas Tappeiner sowie Andreas Kofler, alle drei aus Göflan. Weiters wird im Bruch auch ein Mitarbeiter tätig sein, den die Göflaner Marmor GmbH vom Vorgängerbetrieb Tiroler Marmorwerke GmbH übernommen hat.
Auch an die Umwelt hat das Marmorunternehmen gedacht. So ist neben anderen Maschinen auch der L350F mit einem rund 20.000 Euro teuren Russpartikelfilter ausgestattet. Der Ruß, der sich im Abbaustollen im Wantlbruch im Laufe der Jahrzehnte angesammelt hat, soll in Kürze entfernt werden.
Das gelbe „Monster“ wird voraussichtlich Mitte Mai von einem Volvo-Mitarbeiter, der eigens aus Mailand anreist, zum Bruch gefahren. Wie es sich im „Hochsitz“ der 532 PS starken Pala anfühlt, haben die Göflaner Brucharbeiter bereits auf dem Betriebsgelände ausprobiert. Allein für den L350F gibt die Göflaner Marmor GmbH rund 500.000 Euro aus.
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Josef Laner