„Grolla d’Oro“ für Hofkäserei Englhorn
Publiziert in 45 / 2008 - Erschienen am 17. Dezember 2008
Schleis/Aosta – Zum ersten Mal hat sich die Hofkäserei Englhorn aus Schleis heuer am gesamtstaatlichen Käsewettbewerb „Grolla d’Oro – Formaggi d’autore 2008“ beteiligt. 177 Käse aus 16 Regionen Italiens wurden vom 27. bis zum 29. November in Saint-Vincent im Aostatal verkostet, geprüft und bewertet. Die Jury setzte sich aus Mitgliedern der Organisation Onaf (Organizzazione Nazionale Assaggiatori Formaggi) zusammen. In zwölf Kategorien wurden die Qualitätskäse eingeteilt. Dass die Bio-Käserei Englhorn in der Kategorie Weichkäse mit ihrem „Arunda“ auf Anhieb den ersten Platz eroberte, erfuhr der Betriebsleiter Alexander Agethle auf seiner Mailbox. Es war ihm aufgrund der Schneefälle leider nicht möglich, selbst nach Saint-Vincent zu fahren, um die begehrte „Grolla d’Oro“ entgegen zu nehmen. Der Freude der Familie Agethle und vor allem auch des Senners Max Eller tat dies aber keinen Abbruch. Mit 85,317 Punkten konnte sich der „Arunda“-Käse klar durchsetzen. Auf Platz zwei landete in dieser Kategorie mit 79,118 Punkten ein Weichkäse aus der Lombardei. „Grolla“ wird übrigens ein typisches Gefäß im Aostatal genannt, das traditionsgemäß in der Mitte des Tisches steht und aus dem alle gemeinsam trinken.
Alexander Agethle wertet die Auszeichnung als Bestätigung dafür, dass die Hofkäserei Englhorn seit jeher größten Wert auf die Qualität ihrer Produkte legt. Käsekulturen werden in der Bio-Käserei keine zugekauft, zumal Max Eller selbst eine Art Joghurt herstellt, der die Milchreifung beeinflusst. Eine weitere Besonderheit der Käserei Englhorn besteht darin, dass die Milch der 12 hofeigenen Kühe mit dem vollen Fettgehalt zu Käse verarbeitet wird. Alexander Agethle: „Der Fettgehalt ist sehr wichtig für den Geschmack und dieser dürfte bei der Bewertung in Aosta sicher eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben.“
Auf den Geschmack gekommen ist offensichtlich auch Giancarlo Duce, der Chefkoch im Nobelhotel Billia in Saint-Vincent, in dem der Käsewettbewerb stattgefunden hat. Er bereitete aus dem Schleiser „Arunda“-Käse ein besonderes Gericht zu, nämlich ein Kartoffelsoufflé mit Käse, Carciofi und frittiertem Porree.
Josef Laner