Im Bild (von links): Hermann Seifart (Fraktion Reschen) und Petra Gerwers (Sennin auf der Rescher Alm, die auf Platz 3 kam), Sennin Brigitte Raich von der Prader Alm (Platz 2), Senn Egon Folie und Almmeister Ferdinand Köllemann von der Melager Alm (Platz 1) sowie Senn Stephan Ilmer und Heidi Rechenmacher, Besitzerin der Rableid Alm, die den Publikumspreis gewann.

Guter Käse in prall gefüllten Kellern

Publiziert in 39 / 2010 - Erschienen am 4. November 2010
Laatsch – Auf einen insgesamt guten Almsommer mit Produkten hoher Qualität konnte am 30. Oktober bei der 20. Vinschgauer Alpkäseverkostung im Mehrzwecksaal von Laatsch zurückgeblickt werden. 118.869 kg Käse und 22.316 kg Butter wurden auf den 28 Vinschger Milchviehalmen aus der Milch von insgesamt 1.432 Melkkühen hergestellt. Zur Jubiläumsausgabe der ­Käseverkostung konnten Markus Joos, Amtsdirektor des Bezirksamtes für Landwirtschaft Schlanders, und Albert Hutter, Obmann der Laatscher Alminteressentschaft, welche die heurige Verkostung organisierte, nicht nur viele Senninnen und Senner, Hirten, Almmeister und Almobleute begrüßen, sondern auch zahlreiche Ehrengäste. Unter diesen befanden sich Landeshauptmann Luis ­Durnwalder, der als Landesrat für die Almen zuständig ist, der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler, der Bezirksobmann des Bauernbundes, Andreas Tappeiner, der Tierarzt und ­Prader Bürgermeister Hubert Pinggera, der Malser Bürgermeister Ulrich Veith, Vertreter der Fachschulen Fürstenburg und Kortsch und viele andere mehr. Rückblickend auf 2010 hielt Bertram Stecher, Alm­berater des Sennereiverbandes Südtirol, fest, dass der heurige Almsommer trotz vieler Witterungsextreme ein guter war: „Die Käsekeller sind prall gefüllt, in der Qualität gab es erneut Fortschritte.“ Auffallend war heuer, dass es auf 14 von 28 Almen einen Personalwechsel gab. Von großer Bedeutung ist laut Stecher die Ausbildung, speziell der Sennerkurs an der Fachschule Fürstenburg. Luis Durnwalder, Andreas Tappeiner und Annemarie Kaser, die Direktorin des Sennereiverbandes, verwiesen auf den Stellenwert der Almwirtschaft und die stets steigende Qualität der Produkte. Der Sennereiverband koordiniert das „Qualitätssicherungsprogramm Milchviehalmen“. Zusätzlich zur einheimischen Bevölkerung schätzen auch immer mehr Feriengäste die Almprodukte und das Almleben insgesamt. Von den Vinschger Milchviehalmen - zusammen mit Penaud (Schnalstal) sind es eigentlich 29 - werden derzeit 13 regelmäßig touristisch genutzt. Ein weiteres Detail: Auf der Stilfser Alm werden auch Milchziegen gehalten, 2010 ­waren es 52. Neben Annemarie Kaser arbeiteten in der Jury 2010 weitere 5 Personen mit: Bruno Beerli (Plantahof in Landquart in der Schweiz), Brigitte Wellenzohn (Fachschule für Hauswirtschaft Kortsch), Andreas Österreicher (Sennereinverband) sowie die Fachlehrer Stefan Recla und Martin Tschurtschenthaler. 25 Käselaibe ebenso vieler Almen wurden nach dem Äußeren (Form und Rinde), nach dem Inneren und nach Lochung sowie nach Konsistenz, Geruch und Geschmack anonym bewertet. „Die Prämierung ist insofern etwas mit Vorsicht zu genießen, als dass ja nur 25 von insgesamt ca. 25.000 Käse­laiben bewertet wurden“, schickte Markus Joos voraus. In der Jury-Wertung belegte die Melager Alm (Langtaufers) Platz 1, gefolgt von der Prader Alm und der Rescher Alm. Der Publikumspreis ging an die Rableid Alm im Pfossental. Die Qualität stieg insgesamt weiter an. 9 der bewerteten Käse bekamen die Note „sehr gut“. Aufgelockert haben die Käseverkostung die Böhmische der Laatscher Musikkapelle sowie Adalbert und Rosina mit einem Theatersketsch. Wie Käse zusammen mit Honig mundet, konnte an einem Stand des Imkerbezirks Obervinschgau mit Obmann Robert Gander ausprobiert werden.
Josef Laner
Josef Laner

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