Hangsicherung unter der Lupe
Publiziert in 16 / 2004 - Erschienen am 26. August 2004
Bereits seit Jahrzehnten beschäftigt sich der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung mit ingenieurbiologischen Verbauungsarten, die auf natürliche Materialien und Techniken setzen. So werden etwa Anbruchgebiete mit Hilfe von so genannten bepflanzten Hang-rosten stabilisiert. Ein Team von Wissenschaftlern untersucht derzeit die Wirksamkeit dieser Methode.
Mitarbeiterinnen des Institutes für Ingenieurbiologie der Universität für Bodenkultur Wien sind derzeit im Auftrag des Sonderbetriebes für Wildbachverbauung in Südtirol unterwegs, um die Hangroste, die in den letzten 20 Jahren verlegt worden sind, unter die Lupe zu nehmen. Unter einem Hangrost kann man sich eine Verbauung vorstellen, bei der Holzstämme gitterförmig verlegt und die dazwischen liegenden freien Bereiche bepflanzt werden. Dabei sorgt das Holzgerüst fürs erste für die Stabilisierung eines abrutschgefährdeten Hanges. Nach Jahrzehnten sollten die Pflanzen dann ein ausgeprägtes Wurzelnetz entwickelt haben, das die Sicherung des Anbruchgebietes übernimmt.
Die Arbeit der beiden Wissenschaftlerinnen konzentriert sich auf Erhebungen an den Pflanzen und auf die Kontrolle des verwendeten Holzes. Aus diesem Grunde werden Hangroste in verschiedenen Teilen des Landes, unter anderem in Laas, Latsch und Langtaufers analysiert.
Die voraussichtlich bis
Dezember dieses Jahres vorliegenden Untersuchungsergebnisse sollen Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit dieser ingenieurbiologischen Verbauungsmaßnahmen ermöglichen, die sich vor allem durch den Einsatz von Pflanzen und Pflanzenteilen auszeichnen. In Verbindung mit anderen Baustoffen, etwa Holz oder Steinen, sollen sie eine dauerhafte Hangsicherung ermöglichen.