Hans Karl Peterlini bei seinem Referat in Mals

Hans Karl Peterlini: „ Aber wir sind auch Umweltschweine“

Publiziert in 8 / 2006 - Erschienen am 20. April 2006
Als Gast hatte die Umweltschutzgruppe Vinschgau den bekannten Südtiroler Journalisten Hans Karl Peterlini eingeladen. Er beeindruckte mit dem Thema „Umweltschutz – zwischen Medienspektakel und Ohnmacht“. Er sagte unter anderem, dass kaum ein anderes Thema so oft in den Medien vorkomme wie die Umwelt. „Die Umweltkatastrophen werden zu einem richtigen Mediengeschäft“. Die Umwelt werde oft als Kulisse gesehen, die austauschbar sei. All das, was der Mensch zerstöre, werde mit viel Aufwand repariert, aber mit wenig Erfolg. Er sprach von „Reparatur-Umweltschutz“, von „Prothesen-Umweltschutz“. „Wenn wir die Umwelt kaputt machen, machen wir uns selbst kaputt“, sagte er weiters. Eine archaische Angst sitze im Menschen, der sie aber nicht wahrhaben wolle. Der Mensch vergesse absichtlich, dass er verletzlich und gebrechlich ist. „Wer heute Projekte macht, die zerstören, der ist schwach“, betonte der Journalist. Der Mensch soll sich mit der Natur versöhnen und soll einen Platz finden und sich der Natur anvertrauen. „Wenn wir die Umwelt schlagen, schlagen wir uns selbst“, sagte Peterlini überzeugt. „Was wir anrichten, das sind wir auch fähig zu erkennen, aber wir sind auch Umweltschweine“, sagte er trocken. Wichtig seien kleine Schritte, kleine Zeichen, nicht der große Kampf. Ein kleines Tun habe seinen Wert. Der Mensch solle auch eingestehen, dass etwas gelingen, aber auch misslingen kann.
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

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