hds-Ortsobmann Rungg: „Keine Bereicherung für den Branchenmix – auch MPPREIS kocht nur mit Wasser“
Publiziert in 26 / 2010 - Erschienen am 7. Juli 2010
Schlanders – Die Eröffnung des MPREIS-Supermarktes in der Gerichtsstraße in Schlanders, des ersten MPREIS-Standortes im Vinschgau, führt zu unterschiedlichen Reaktionen. Kurt Leggeri, der für den Handel zuständige Gemeindereferent, sieht im MPREIS eine Bereicherung und einen zusätzlichen Anziehungspunkt mit Magnetwirkung. Wahr sei allerdings auch, dass es in der Sparte der Lebensmittelanbieter jetzt einen Mitbewerber mehr gebe und die Konkurrenz auf diesem Sektor nun größer sei. Aus einer Pressemitteilung von MPREIS geht hervor, dass im Supermarkt in Schlanders „knapp 30 Mitarbeiter beschäftigt sind, die alle im Vinschgau wohnhaft sind.“ Zu begrüßen ist laut Leggeri, dass das Geschäft im Ortszentrum liegt und nicht in der Peripherie. Er hätte es allerdings lieber gesehen, wenn in Schlanders ein Discounter, wie eigentlich vorgesehen, seine Tore geöffnet hätte, denn derzeit fahren viele Schlanderser zu Discountern nach Latsch, Eyrs oder anderen Orten.
„Als Bereicherung des Brachenmixes in Schlanders kann der neue MPREIS-Standort sicher nicht gesehen werden“, ist Hannes Rungg, der Ortsobmann des hds (Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol), überzeugt. Er verweist darauf, dass es in der Gemeinde Schlanders eine Vielzahl von Geschäften gibt, die entweder ein volles Lebensmittelsortiment bzw. Teile davon anbieten: in 6 Geschäften gibt es Lebensmittel im Vollsortiment, in 6 gibt es Wurstwaren, in 3 Fleischereiprodukte, in 11 Brot sowie Milchprodukte und in 7 Geschäften Obst und Gemüse. „Natürlich wird es schwieriger, da jetzt einer mehr am Lebensmittel-Umsatzkuchen mitnascht. Unsere starken einheimischen Kaufleute müssen sich jedoch nur weiterhin auf ihre eigenen, über Jahre entwickelten Stärken besinnen. Keiner braucht vor MPREIS Angst haben. Auch MPREIS kocht nur mit Wasser,“ so Hannes Rungg.
Josef Laner