Altlandeshauptman Alois Partl (links) mit Bürgermeister Robert Tappeiner

Hoher Besuch bei Andreas Hofer-Gedenkfeier in Partschins

Publiziert in 4 / 2006 - Erschienen am 22. Februar 2006
Partschins – Die Schützenkompanie Partschins „Johann Graf von Stachelburg“ (1632 gegründet; heute 54 aktive Schützen) hatte 2005 am Schützenfest in Lans bei Innsbruck teilgenommen und dabei den Nordtiroler Altlandeshauptmann Alois Partl eingeladen, in diesem Jahr anlässlich der Gedenkfeier für Andreas Hofer in Partschins eine Rede zu halten. Während der Festmesse am 19. Februar erinnerte Pfarrer Josef Schwienbacher daran, dass wir Menschen in unserer Gemeinschaft alle füreinander verantwortlich seien und uns gegenseitig auf dem Weg zum Glauben und zu Gott begleiten würden. Er hatte das Gleichnis des Gelähmten gewählt, um der Gemeinde vor Augen zu führen, zu welch großen Taten eine Gemeinschaft fähig ist, wenn alle eine Idee, ein Ideal verfolgten. Der Aufmarsch der Schützenkompanie auf dem Kirchplatz war beeindruckend. Hauptmann Martin Haller ließ seine Männer gegenüber dem Kriegerdenkmal antreten, vier Bläser der Partschinser Musikkapelle umrahmten die Feier. Der Hauptmann dankte dem Nordtiroler Altlandeshauptmann Alois Partl für sein Kommen. Partl erinnerte an die Grausamkeiten der Kriege, an den Mut, mit welchem Andreas Hofer und seine Kämpfer bis zum Letzten versucht hatten, ihre Heimat von den Franzosen zu befreien und an die Bedeutung, die seine Erschießung auf Befehl Napoleons am 20. Februar 1810 für ganz Tirol hatte. Hiermit sei in ganz Europa ein Signal gesetzt worden. Alois Partl erinnerte auch an die großen Kriege des vorigen Jahrhunderts, an die Millionen Gefallenen, Witwen und Waisen: „Sollte es eine Glocke geben, die nur eine Minute für jeden Toten läutet, so müsste sie mehr als einhundert Jahre lang läuten.“ Der Altlandeshauptmann sprach auch über den Weg für den Frieden, den die europäischen Länder vereinigt in den letzten Jahren eingeschlagen hätten. Jedes einzelne Land müsse sich für den Erhalt dieses Friedens einsetzen, in erster Linie in Europa, aber dann auch in der ganzen Welt. Alois Partl gab auch seiner Bewunderung über die Südtiroler Ausdruck, denen es in den letzten 90 Jahren gelungen sei, sich trotz unzähliger Widrigkeiten ihre Kultur und Eigenarten zu erhalten. Nirgends auf der Welt gebe es Freiheit und Unabhängigkeit zum Nulltarif. Die Verfassung sichere die Rechte der Südtiroler und Österreich sei der Garant für ihre Unabhängigkeit, die jedoch nur durch geistige und kulturelle Einheit des ganzen Landes gewährleistet werden könne. Erfreut gab sich Alois Partl über die vielen aktiven Jungschützen. Die Aufgabe der älteren Generation sei es, der Jugend die Liebe zur Einheit, die Bereitschaft zur Partnerschaft und den Respekt vor dem Herrgott mit auf den Weg zu geben. Das ganze Tirol sei ein gutes Land und Südtirol gäbe ein gutes Beispiel. „Nie wieder Kriegerdenkmäler aufstellen müssen, nie wieder Namen von Gefallenen in Marmorsteine einmeißeln müssen,“ das war der abschließende Wunsch des Altlandeshauptmannes. Die Schützenkompanie feuerte im Gedenken an alle Gefallenen eine Ehrensalve ab. Auch ein Kranz wurde niedergelegt. Zum Abschluss wurde die Landeshymne gesungen.
Christel Strasinsky

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