Der Großteil der Vinschger Linedancer, in diesem Bild zu Gast bei den Pferdefreunden Glurns; der Mann im Sattel ist Francesco Ferrara.

Hüften schwingen im Country-Rhythmus

Publiziert in 37 / 2010 - Erschienen am 20. Oktober 2010
Vinschgau – Tanzen ist gut für den Körper und die Seele. Wenngleich sich in unseren Breitengraden die meisten Menschen nicht allzu viel aus dem Tanzen machen und es vor­ziehen, jene wenigen, die das Tanzbein schwingen, aus sicherer Entfernung zu­zuschauen, gibt es auch zu dieser Regel Ausnahmen. Eine neue und bislang tal-, wenn nicht landesweit einzigartige Ausnahme verbirgt sich hinter der Gruppe Line Dance Vinschgau. Ein rundes Dutzend Line­dancer von Mals bis Tschars treffen sich jeden Dienstag von 20 bis 22 Uhr in der Schulturnhalle in Glurns, um zu gediegener Country-Musik das Tanzbein zu schwingen. Line Dance ist eine Tanzform, bei der einzelne Tänzer, ganz gleich ob Weiblein oder Männlein, in Reihen und Linien vor- und nebeneinander tanzen. Der Line Dance ent­wickelte sich im 20. Jahrhundert hauptsächlich in den USA, teilweise aus dem Showtanz. Traditionell wird zu Country-Musik getanzt. Es war seine, man kann fast sagen angeborene Leidenschaft für das Tanzen und für die Country-Musik, die den aus Catania stammenden Tanztrainer Francesco Ferrara dazu bewog, im Herbst 2008 zusammen mit Martin Ohrwalder aus Prad die Gruppe Line Dance ­Vinschgau zu gründen. Francesco war 15 Jahre lang Tanztrainer in Bayern, 2008 zog er nach Prad, wo ihn mittlerweile fast alle „Franzl“ nennen. Seine Vorliebe für alles, was mit echtem Country zu tun hat, führte sofort zu freundschaftlichen Verbindungen mit den Pferdefreunden Glurns. Während Francesco als Trainer arbeitet, fungiert Melanie als Ansprechpartnerin und leitende Figur der Tanzgruppe. Die Bandbreite der Country-Musik, zu der die Vinschger Line­dancer tanzen, reicht von Bluegrass bis Country-Rock, „wobei wir aber versuchen, der Tradition der echter Country-Musik immer treu zu bleiben“, spezifiziert Francesco. Line Dance sei überhaupt nicht schwierig. Schon nach einigen wenigen Versuchen „fühlt man sich ganz im Element.“ Musik und Bewegung seien ein gesunder Ausgleich zur Monotonie im Arbeitsleben. Linedancen mache Riesenspaß und fördere ganz nebenbei auch die Reaktionsfähigkeit, das Gleichgewichtsgefühl sowie das körperliche und seelische Wohl­befinden insgesamt. Auch etliche Auftritte hat die Gruppe bereits bestritten, so etwa in der Tennishalle in Sulden oder in der Diskothek „Bergstadl“ in Reschen. Gebührend vertreten haben Francesco und seine Freundin Walli die Vinschger Linedancer kürzlich in St. Anton am ­Arlberg. Auf Einladung von „Line Dance Landeck“ wurde dort ein Weltrekord aufgestellt: 66 Line Dance-Gruppen mit insgesamt 508 Linedancern aus Deutschland, der Schweiz, Südtirol und Österreich tanzten eine Stunde lang zu 20 bekannten Line Dance-Choreografien. Wer Interesse hat, mit den Vinschger Linedancern Kontakt aufzunehmen, einen Anfängerkurs zu belegen oder der Gruppe beizutreten, kann sich an Francesco wenden (Tel. 340 6900682). Im Internet ist die Gruppe unter www.linedance-vinschgau.de.tl zu finden.
Josef Laner
Josef Laner

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