Der Bau des Krafthauses schreitet voran; dieses Foto entstand am 19. August 2010.

Kraftwerksbau ist voll im Gang

Publiziert in 29 / 2010 - Erschienen am 25. August 2010
Planeil - Voll im Bau ist derzeit der Bau des Wasserkraftwerks Puni in Planeil. „Wir möchten im Frühjahr 2011 den Probebetrieb aufnehmen“, kündigte Walter Gostner, Präsident der Puni Energie GmbH, am 19. Juli beim offiziellen Spatenstich an. Die Arbeiten für die Wasserfassung hinter dem Dorf Planeil auf einer Meereshöhe von 1.976 Metern sowie die Errichtung der 4.120 Meter langen Druckrohrleitung und der Bau des Krafthauses, das oberhalb der Wasserfassung der SELEDISON AG entsteht, waren bereits vorab vergeben worden und zum Teil schon im Gang. „Auch die zwei Pelton-Turbinen und die weiteren Maschinensätze sind schon bestellt“, sagte Walter Gostner, „lediglich der Bau der Elektroleitung vom Krafthaus bis zum Ortseingang von Mals ist noch zu vergeben.“ Die Verhandlungen bezüglich der Beteiligung der Gemeinde Mals, der Fraktion Planeil und der SEL AG an der Puni Energie GmbH waren bekanntlich schwierig und hart. „Wir kamen am Ende aber zu einem Ergebnis, das für alle gut geht und das in meinen Augen ein einmaliges Modell im Vinschgau darstellt“, so Gostner. Die Fraktion Planeil ist mit 12,99 % beteiligt, die Gemeinde Mals mit 50,01 % und die SEL mit 37 %. Zusätzlich zur Tatsache, dass hier eine erneuerbare Energiequelle genutzt wird, sei auch der Aspekt der lokalen Wertschöpfung nicht zu vergessen. Im Zuge eines Variante-Projekts sei es überdies gelungen, dass gemeinsam mit der Fraktion Planeil im Zuge des Baus der Druckleitung ein Forstweg errichtet wird. Die Gesamtkosten des E-Werk-Projekts werden mit ca. 9,5 Millionen Euro beziffert. Das Werk soll jährlich 12,2 Mio. kWh produzieren. Die Nettofallhöhe von der Fassung bis zum Krafthaus beträgt 445 Meter. Für den unteren Teil der Druckleitung werden Stahlrohre (800 Millimeter Durchmesser) eingesetzt, im oberen Bereich sind es Gussrohre. 900 Sekundenliter dürfen laut Konzession genutzt werden. Sollte es zum Bau der Beregnungsanlage „Obere Malser Haide“ kommen, sind allerdings 90 Sekundenliter abzutreten. Den erzeugten Strom können die Fraktion, die Gemeinde und die SEL anteilsmäßig getrennt verkaufen. Der gesamte Brutto-Umsatz pro Jahr wird mit ca. 1,8 Millionen Euro angegeben. Für die ersten 15 Jahre soll beim Stromverbrauch die Regelung der „Grünzertifikate“ gelten, „sofern diese Regelung weiterhin aufrecht bleibt, was wir natürlich hoffen,“ stimmten Walter Gostner, Bürgermeister Ulrich Veith und SEL-Präsident Klaus Stocker überein. Stocker danke dem Präsidenten der Puni Energie GmbH und dem Malser Bürgermeister für den Einsatz und die gute Zusammenarbeit. „Es ist besser, wenn man aufeinander zu geht“, so Stocker. Auch Gostner meinte: „Man muss nicht immer streiten zwischen dem Vinschgau und Bozen.“ Froh gaben sich alle Redner, dass der Großteil der Arbeiten an heimische Unternehmen vergeben werden konnte. Es sind dies die Firmen Mair Josef &. Co. KG, die Marx AG, die Klas KG, die System Bau GmbH sowie die Firma Reinalter Arnold. Die Maschinensätze werden von der Firma Geppert GmbH (Wasserturbinenbau) in Hall in Tirol geliefert. Den Einbau der Generatoren und der elektrischen Steuerung hat die Firma EN-CO aus Sterzing übernommen.
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.