Luis Stefan Stecher liest in Laas
Publiziert in 45 / 2010 - Erschienen am 15. Dezember 2010
Laas – In der Gaststube in der „Krone“ waren alle Laaser zu einem „Huangart“ eingeladen. Der in Laas aufgewachsene Künstler Luis Stefan Stecher las aus der bereits 4. Auflage seines Buchs „Korrnliadr“ in der traditionellen Vintschger Mundart. „Lesen ist eigentlich nicht meine Sache, meine Welt sind der Pinsel und das Schreiben, aber für die Laaser kann ich ja einmal eine Ausnahme machen“, sagte der Autor.
Einführende Worte sprach Wilfried Stimpfl, der das Schaffen von Luis Stefan Stecher erläuterte und unter anderem daran erinnerte, dass Luis die Festscheibe zum 800-Jahr-Jubiläum gestaltet hat. Auch für die Kirchenfahne hat er den thronenden Christus entworfen.
Es wurde mucksmäuschenstill, als Stecher ein auf Laas bezogenes Gedichte vortrug:
AF SONTASINA DRFOURN
isch a Piabl drfourn.
Iaz hotr sai Rua,
deer Ormelaitpua.
Af Sonta Klaas oubn frschtekkt
ligg dr Fuassl frrekt.
Eer wooit mäa nuzz
assa Pukksportnpuzz.
Untrn Kirchatuurndoch
gäat di Kirchanuur nooch.
Untrn Pruggkirchlfenschtr
hukkn zwoa Korrnr wia Gschensptr.
Di haili Kummernus af Loos
hot a longlachte Noos,
hotan Port untan Peesn,
isch ament a Korrnarin geweesn.
Insgesamt sind 43 in Mundart geschriebene Gedichte im Buch zu lesen, auch eine Audio-CD ist dabei. Im Anschluss an die Lesung wurde „gehoangartet“, vor allem mit den „olten“ Laaserinnen und Laasern, die jungen hörten aufmerksam zu. Unter den Gästen waren unter anderem auch der Fotograf Jakob Tappeiner, der Jahrgangskollege von Luis Stefan Stecher, Hans Strimmer und der „Groser Hans“.
Auch Ulrike, „mein geliebtes Weib, stand mir mit gesurtem Schöpsernem und milder Strenge akkurat immer dann zur Seite, wenn es galt, den festgefahrenen Gedankenkarren wieder in Bewegung zu setzen“ sagte der Künstler. Sie versuchte, einige Mundartwörter ins Hochdeutsche zu übersetzen.
Zum Ausklang servierte die Maridl Erdäpfel, Butter und „an Kaas“. Das Buch ist übrigens im Folio Verlag erschienen.
Manni Strimmer