„Mach’ ja keine Werbung!“
Publiziert in 32 / 2010 - Erschienen am 15. September 2010
Nun brennt es wieder, das Feuer im einzigen Herd auf der Oberen Laaser Alm. Lang ist’s her, dass der Wanderer auf der vom AVS Laas Geführten einkehren konnte. Und gerade das Kleine macht es fein: eine handgeschriebene Speisekarte mit Preisen, die zu einem Trinkgeld zwingen, und Gerichten, die nur wenig Geschirr brauchen.
Gemütlich und überschaubar soll es auch bleiben, geht es nach Monika Steiner, der rührigen AVS-Vorsitzenden von Laas. Denn die Rohstoffe müssen mittels Kraxe heraufgeschafft und da können halt keine großen Mengen bewegt werden. Drum sagte der Koch, halb im Ernst, halb schmunzelnd: „Mach’ ja keine Werbung“.
Drum gehen wir auch gleich weiter, dem bereits herbstlich eingefärbten Aussichtspunkt entgegen, zum Sauriasl oder Saurüssl, dem Hausberg der Laaser.
Im Vorjahr schaffte es der Sauriasl in die lokalen Zeitungen: Im Rahmen des 800-Jahr-Jubliäums von Laas wurde ihm ein Gipfelkreuz aufs Haupt gepflanzt. „Nachdem die Berge im Laaser Tal durchwegs hochalpinen Charakter haben, wollten wir dem einfachen Wanderer einen leicht besteigbaren Berg mit Gipfelkreuz aufzeigen “, so Monika Steiner. Und mit einem Zwischenstopp auf der Laaser Alm, ist ein erfolgreicher Gipfelsturm gewiss.
Aktuell: Die Alm ist nur am Wochenende bis 26. September 2010 bewirtschaftet.
Wegverlauf:
Von Kaltboden über einen Gras bewachsenen Weg hinauf zu einer alten Futterstelle und in immer dichteren Wald bald links ab (120 Hm, 20 Min.). Nun zuerst gemächlich, bald steil zur Forststraße (140 Hm, 20 Min.), auf der entlang es talein geht. Als bald mündet die Straße in einen Fußweg, der stetig ansteigend, zuletzt steil hinauf zu den Almböden führt (240 Hm, 1 Std.). An der Alm rechts vorbei, geht es gleich rechts in Serpentinen über Grasrücken steil bergan bis zu einer Wasserquelle und nach rechts zu einem idealen Rastplatz (Trillboden). Nun kurz nach links und über einen Rücken und einer Mulde in senkrechter Linie hinauf. Der Gipfel und sein herausragend schönes Metall-Marmor-Kreuz wird von links betreten (700 Hm, 2 Std.). Rückweg über den Hinweg. Kurz nach der Alm kann der ebenfalls markierte obere Weg gewählt werden, der zuerst beinahe flach durch den Wald führt und kurz oberhalb der Autoabstellplätze auf die Forststraße hinabführt. Weiter auf der Forststraße und dem Hinweg. (2 Std.)
Ausgangspunkt: Parkplätze auf Kaltboden (1.540 m)
Anfahrt: Am Dorfplatz in Laas links zur Eisenbahnbrücke und bei der Bar Rosi links. Nach ca. 100 m rechts die Bergstraße hoch bis zum Weiler Parnetz und zum letzten Hof Oberegg. Ab dem Weidezaun beginnt nun die schmale Schotterstraße, die zur Bergstation der Schrägbahn und weiter nach Kaltboden führt (Landesverbotstafel).
Höhenunterschied: 1.200 Hm
Gesamtgehzeit: 6 Std.
Charakteristik: Lange, zum Teil steile Wanderung mit herrlichem Rundblick über den Vinschgau.
Einkehrmöglichkeiten: Obere Laaser Alm, Betriebe in Laas
Kartenmaterial: Tabacco Blatt 045, Latsch/Martell/Schlanders, 1:25.000, www.trekking.suedtirol.info
Weitere Infos: www.berglouter.com
Andrea Kuntner