Martha: Die Braut, die sich traut?
Publiziert in 4 / 2003 - Erschienen am 27. Februar 2003
Das „Brautwerben“ um eine Landtagskandidatur der Vinschger Chefin der Sozial-dienste in der Bezirksgemeinschaft geht munter weiter. Martha Stecher zum „Der Vinschger“: „Interesse habe ich. Zur Zeit beraten wir.“ Und Monika Prister, die SVP-Obfrau im Tale: „Die Entscheidung liegt bei der Martha. Unsere Unterstützung hat sie. Es wäre schön, wenn eine kompetente Frau aus dem Vinschgau in den Landtag gewählt würde.“
Doch hinter einer möglichen Kandidatur stehen noch einige Fragezeichen. Als Frauenkanididatin auf Landesebene wird es die geringsten Schwierigkeiten geben. Quotenfrau sei sie auf keinen Fall, wie es aus ihrem Umkreis heißt. In sozialen Fragen habe Stecher Kompetenzen wie kaum einer oder eine, die oder der derzeit schon im Landtag sitzt. Daher ist es auch mehr als logisch, dass Stecher, wenn sie wirklich kandidiert, auch auf der Arbeitnehmer-Liste zu finden sein müsste. Hier dürften aber die größten Widerstände aus dem eigenen Bezirk kommen. Wo einer satt werden kann, müssen zwei hungern. Besonders dem derzeitigen Vinschger Vertreter im Landtag, SVP-Bezirksobmann Richard Theiner, ebenfalls Arbeitnehmer, würde die Stecher-Kandidatur einige Probleme bereiten. In die Quere käme Martha Stecher auch den Planspielen im Burggrafenamt. Dort ist die Zellersche Politerfindung, Stadträtin Veronika Stirner, dabei die Sachen für Bozen zu packen. Zudem ist es Parlamentarier Karl Zeller, gelungen Stirner ins Nest der Arbeitnehmer zu legen und so einer möglichen Kandidatur seiner Ex-Frau Julia Unterberger vorzubeugen. Doch auch in diesem Falle dürfte nicht das letzte Wort gesprochen sein. Unterberger, die eindeutig auf Stechers Seite steht, traut man Überraschendes zu.
Hansjörg Telfser