Die Musikkapelle Reschen in der Pfarrkirsche von Reschen im Jahr 2002 Reihe 1 v.l.n.r. Ieronimo Nicole, Ieronimo Samanta, Raffeiner Nadia, Ehrenobmann Wilhalm Ludwig, Wilhalm Hubert, Kapellmeister Dilitz Hermann, Ziernhöld Doris, Patscheider Christiane, Plangger Kathrin; Reihe 2 v.l.n.r. Zegg Silvia, Folie Daniela, Wilhalm Irmgard, Schwienbacher Ottilie, Blaas Cäcilia, Wilhalm Hannes, Di Luca Emanuel, Ziernhöld Elke, Bochet Ulrike, Kaserer Walter, Federspiel Rudolf, Ieronimo Jessica, Folie Bettina, Maas Andrea, Folie Simone; Reihe 3 v.l.n.r. Seifart Robert, Maas Christian, Folie Thomas, Lechthaler Andreas, Patscheider Roman, Maas Gottlieb, Folie David, Moriggl Walter, Blaas Hermann, Wilhalm Tobias, Blaas Paul; Reihe 4 v.l.n.r. Heinisch Helmuth, Obmann Prieth Franz, Blaas Peter, Patscheider Erich, Bochet Thomas, Folie Roland, Revolti Katharina, Stecher Gottfried, Federspiel Urlich, Eller Uwe; Es fehlen: Blaas Jenny, Blaas Joachim, Eller Dennis, Eller Yvonne, Heither Hendrike, Klöckner Sylvia, Köllemann Claudia, Noggler Angelika, Patscheider Ruth, Plangger Anne, Seifart Renate, Stecher Sabrina, Weißenhorn Harald;

Musikkapelle Reschen

Publiziert in 23 / 2005 - Erschienen am 30. November 2005
„Musik ist Ausdruck der Lebensfreude und möchte diese an andere weitervermitteln!“ schrieb Bürgermeister Dr. Albrecht Plangger in seinem Grußwort zum 50-Jahr-Jubiläum der Musikkapelle Reschen. Treffender könnte man unsere Tätigkeit als Obervinschger Musikanten/-innen im Dienste der Bevölkerung wohl kaum beschreiben. Die Freude am Leben und an der Musik, sowie der Rückhalt in der Bevölkerung hat die Kapelle seit ihrer Gründung im Jahr 1951 zusammengehalten. Die Bedingungen waren nicht immer die besten. Die Dörfer Reschen und Graun waren nach der Seestauung 1949/50 zerrissen. Als Grenzdorf nicht unbedingt zentral gelegen, war es schwierig eine Kapelle zu gründen und am Leben zu erhalten. Eben aber die Lebensfreude und die Begeisterung für die Musik haben die ersten zehn „Gründer-Musikanten“ um den damaligen Chorleiter und Gründungskapellmeister Anton Padöller, mit großer Unterstützung des Herrn Franz Moriggl, Kapellmeister aus Nauders, nicht aufgeben lassen. Mühsam mussten den ersten Musikanten Noten, Takt und die Grundlagen für das Erlernen eines Instrumentes beigebracht werden. Die Musikliteratur musste zum Großteil abgeschrieben und vieles in eine andere Tonart umgeschrieben werden. Dies kostete den beiden Idealisten Padöller und Moriggl viel Zeit und Nerven. Platzprobleme und finanzielle Nöte galt es zu bewältigen. Die ersten finanziellen Mittel kamen von den jungen Musikanten selbst. Von Anfang an unterstützte die Fraktionsverwaltung Reschen das Unternehmen Musikkapelle. Die Bevölkerung hatte schon bald erkannt, dass die Kapelle nicht nur einen äußerst wichtigen Kulturträger darstellt, sondern in schwierigen Zeiten auch für die Dorfgemeinschaft von größter Bedeutung ist. In den Jahren 1959 und 1960 wurde die noch junge Kapelle mit der Tracht ausgestattet (erster Auftritt in Tracht am 18.04.1960 siehe Bild links). Tüchtige Obmänner (Otto Ziernhöld, Johann Folie, Gabriel Rapp, Heinrich Platzer, Franz Pircher und Johann Patscheider) sowie einsatzfreudige und fähige Funktionäre, besonders aber der rührige Kapellmeister Herbert Lechthaler, für heutige Verhältnisse unvorstellbare 28 Jahre ehrenamtlicher Kapellmeister, konnten die Mitglieder begeistern und ließen die Kapelle wachsen und sich entwickeln. Über die Jahrzehnte hinweg wurden Freundschaften im In- und Ausland geknüpft. Gereist wurde viel! Zahlreiche Diplome und Urkunden künden von der regen Tätigkeit der Kapelle bei Wertungsveranstaltungen. Mit dem Kapellmeisterwechsel im Jahr 1989 begann der Generationswechsel in der Kapelle. Verstärkt wurde in die Jugendarbeit investiert. Die Eröffnung der Musikschule in St. Valentin kam der Musikkapelle Reschen sehr zugute. In den letzten 15 Jahren wurden zahlreiche junge Musikanten, besonders aber auch viele Musikantinnen in die Kapelle aufgenommen. Dem neuen Kapellmeister Hermann Dilitz ist es gelungen, die Generationen zusammenzuhalten. Durch seinen Einsatz und Fleiß konnte das musikalische Niveau schon bald bedeutend angehoben werden. Hermann ist bis heute im Amt. So hatte die Kapelle seit dem Gründungsjahr 1951 bis heute nur drei Kapellmeister. Diese Kontinuität ist Beweis für die Tradition des Zusammenhaltens und dürfte Garantie für künftige Erfolge sein. Am Tag Maria Himmelfahrt 1991 wurde die Fahne der Musikkapelle geweiht. Gespendet wurde sie von der Familie Helmut Keiluweit aus Deutschland. Unter dem langjährigen Obmann und Gründungsmitglied Ludwig Wilhalm ist es mit Hilfe der Gemeindeverwaltung und der Autonomen Provinz Bozen gelungen, der Musikkapelle mit dem Bau des neuen Probelokales ein Heim für Jahrzehnte zu schaffen. Am 25. März 2000 konnte zum ersten Mal im neuen Probelokal geprobt werden. Über längere Zeit beschäftigte sich die Kapelle damit, ihre im Jahr 1960 angekaufte Tracht zu erneuern und mit Hilfe der „Arbeitsgemeinschaft für Lebendige Tracht des Landesverbandes für Heimatpflege Südtirol“ den historischen Vorlagen anzupassen. Am 23. November 2002 war es dann soweit, die Musikkapelle Reschen konnte ihre neue, originale „Obervinschger Tracht“ anlässlich des Cäcilienkonzertes im Vereinshaus von Reschen der Bevölkerung vorstellen. In der Vollversammlung am 03. Januar 2004 legte Obmann Ludwig Wilhalm, nach 20-jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Obmann, sein Amt nieder. Ludwig Wilhalm, heutiger Ehrenobmann der Musikkapelle, ausgezeichnet mit dem Ehrenzeichen in „Groß-Gold“ und dem Verdienstabzeichen in Gold des Verbandes Südtiroler Musikkapellen ist im Alter von 71 Jahren ältestes aktives und für alle Musikanten/-innen vorbildhaftes Mitglied. Mit der Übernahme der Obmannschaft durch den jungen Obmann Franz Prieth und die Aufnahme junger Vorstandsmitglieder war der Generationswechsel in der Kapelle abgeschlossen. Im laufenden Jahr 2005 nahm die Musikkapelle an zwei Marschmusikbewertungen teil. Im Juni vertrat die „Rescher Musi“ mit zwei weiteren Südtiroler Kapellen das Land Südtirol beim 26. Österreichischen Blasmusikfest in Wien und konnte mit einem ausgezeichneten Ergebnis nach Reschen zurückkehren. Auch das Ergebnis bei der Marschmusikbewertung anlässlich des Landesmusikfestes in Meran im Oktober war mit 88,42 Punkten in der Leistungsstufe „C“ sehr gut. Die Begeisterung für die Musik in Bewegung in der Kapelle ist groß. Man möchte in den kommenden Jahren in diese Richtung weiterarbeiten und auf die bereits sehr guten Ergebnisse aufbauen. Es dürfte noch einiges möglich sein - so die Meinung in der Kapelle! Besonders erfreulich ist, dass anlässlich der diesjährigen Cäcilienfeier am 13. November nicht weniger als sieben Musikanten/-innen für ihre langjährigen Dienste zum Wohle der Kapelle und der Dorfgemeinschaft mit dem Ehrenzeichen des Verbandes Südtiroler Musikkapellen ausgezeichnet werden konnten. Gemeinsam kommen sie auf 185 Jahre Leben und Wirken im Verein. Die Musikkapelle Reschen zählt heute 54 aktive Musikanten/-innen. Besonders stolz ist man auf den Zusammenhalt zwischen den Generationen. Die Kameradschaft zwischen Alt und Jung und das gute Klima in der Kapelle sind das Aushängeschild des Vereins. Mit 26 Musikantinnen und 28 Musikanten ist die Kapelle auch in Bezug auf die Geschlechter fast ausgeglichen. Die Zukunft widmen wir einer weiteren Steigerung unseres musikalischen Niveaus und der starken Förderung der jungen Musikanten/-innen. Weiterhin vertrauen wir auf den Rückhalt in der Bevölkerung, denn dieser ist Motivation für die Musikanten/-innen weiterhin fleißig zu musizieren, im Verein fest zusammenzuhalten und somit das Zusammenleben in unseren Dörfern Reschen und Graun zu stärken und die kulturellen Werte unseres Landes hochzuhalten. von Obmann Franz Prieth

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