Die Gastreferenten Thomas Aichner und Harald Pechlaner (2. und 3. von links) bestätigten Vizebürgermeister Helmuth Pircher, Tourismuspräsident Stefan Perathoner und Direktor Ewald Brunner (von links), gute Arbeit geleistet zu haben.

„Naturns ist im Westen ein Bollwerk“

Publiziert in 12 / 2009 - Erschienen am 1. April 2009
Naturns – Den 50 Naturnser Touristikern, Verwaltern und Wirtschaftern im Sitzungssaal des Zivilschutzzentrums muss das Herz aufgegangen sein, als Thomas Aichner seinen Vortrag „Märkte im Wandel und neue Herausforderungen an den Südtiroler Tourismus“ mit einem Satz des Tourismusexperten Alois Kronbichler begann: „Naturns, Gröden und Schenna sind die Tourismusvereine, die noch etwas vorwärts bringen.“ Der Direktor des „Marketinggesellschaft Meraner Land“ (MGM) ließ es damit nicht bewenden und stellte in der Vollversammlung des Tourismusvereines Naturns fest: „Naturns ist im Westen ein Bollwerk“. Dazu führte er als Erfolgsfaktor die Lage von Naturns an der Schnittstelle von Hochalpin und Mediterran an. Vorausgegangen waren der Anerkennung der Tätigkeitsbericht des Präsidenten Stefan Perathoner, den man – nach dem Vorbild der Schießsportveranstaltungen – einen „Erfolgsbericht“ nennen konnte. Die Nächtigungsstatistik 2008 habe sogar das Rekordjahr 2007 übertroffen; bestimmte Veran­staltungen – im Jahresbericht unter den „Highlights“ geführt – seien zu unverwechselbaren Markenzeichen von Naturns geworden, so der Ötzi-Alpin-Marathon, das Etappenziel in der „Jeantex Bike Transalp“, die Nacht der Lichter, der Humorsommer, die Törggele-Abende mit den Südtiroler Spitzbuam und die Riesling-Tage. Präsident Perathoner wies nach, wie Naturns als „einziger zertifizierter alpiner Wellness-Ort“ über Print-Kooperationen mit der MGM und der Südtiroler Marketinggesellschaft SMG, über den Sponsor-Vertrag mit den Südtiroler Spitzbuam, aber auch als Folge der verschiedenen Veranstaltungen in renommierten Online-Kampagnen, in gehobenen Printmedien und Fachzeitschriften aufscheint. Bezeichnend für die Rolle der Online-Auftritte war die Anfragen-Statistik 2008. Langten 1999 im Tourismusbüro 148 Anfragen über E-Mail ein, waren es im letzten Jahr 3.305; gleichzeitig nahmen briefliche und telefonische Anfragen zwischen 60 und 75 Prozent ab. In seinem Abschlussbericht konnte Aufsichtsratspräsident Karl Peer der Versammlung seit Jahren wieder „schwarze Bilanz-Zahlen“ mitteilen. Geschäftsführer Ewald Brunner stellte das Tätigkeitsprogramm 2009 „geschnürt in Paketen“ vor und konnte so nebenbei bekanntgeben, dass die Kosten für den Gästebus deutlich gesenkt werden konnten, weil so viel „Mobilcards“ verkauft worden sind. Zweiter Gastredner in Naturns war der Leiter der Abteilung Tourismusmanagement der Europäischen Akademie Bozen und Tourismus-­Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Harald Pechlaner. Auch er geizte in seinem Referat „Qualität und Preis: Konsequenzen für Angebot und Marke“ nicht mit anerkennenden Worten für den Tourismusverein Naturns und stellte fest: „Was in Naturns gut funktioniert ist das Zusammenspiel zwischen Kommune und Tourismusvertretern“. Natürlich zeigten sich Bürgermeister Andreas Heidegger und sein versammelter Ausschuss sehr angetan von so viel Lob. Er habe durchaus Erfreuliches zur Dorfgestaltung zu vermelden und holte mit dem Hinweis auf die finanziellen Möglichkeiten seiner Verwaltung die Realität in den Versammlungssaal zurück. Vizebürgermeister Helmuth Pircher brach eine Lanze für die „Wanderwoche mit den Spitzbuam“ als besonderes Glanzlicht unter den Angebotspaketen 2009. Raika-Direktor Michael Platzer untermauerte seinen Satz „Wir wollen das Rad, zum dem wir gehören, schließen“ mit der symbolischen Übergabe eines Scheckes. In seiner Wortmeldung erinnerte der Hotelier Gerhard Brunner die Gemeinde an „die Hausarbeit“, den Schwerverkehr zur Gewerbezone aus dem Bereich der Übernachtungsbetriebe zu bringen.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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