Stefan Perathoner, Präsident des Tourismusvereins Naturns (links) und Ewald Brunner, Direktor des Tourismusvereins

Naturns zieht deutsche Gäste an

Publiziert in 9 / 2008 - Erschienen am 12. März 2008
Naturns – „Die Tourismus­gemeinde Naturns ist sehr stark vom deutschen Gast abhängig; erst in den letzten Jahren erlebt der italienische Markt einen Zuwachs.“ Diese Feststellung machte Stefan Perathoner, Präsident des Tourismusvereins Naturns, bei der jüngsten Vollversammlung. Genau genommen kommen fast 70 Prozent der Urlauber aus Deutschland und keine 10 Prozent aus Italien. Dennoch kann der Tourismusverein mit der kontinuierlichen Zunahme der Nächtigungen nicht nur in den Viersterne­hotels, sondern auch bei den Privatvermietern zufrieden sein. Dass große Veranstaltungen große Nachhaltigkeit haben, bewiesen im vergangenen Jahr der Ötzi-Alpin-Marathon mit 370 Athleten, die Transalp Challenge mit 1200 Bikern sowie der Internationale Humorsommer „Naturns lacht“ mit zahlreichen Besuchern aus nah und fern. Dank der Initiative von ­Joachim Nischler ist Naturns seit kurzem auch eine Bikedestination. 21 Betriebe in Naturns und Umgebung bieten im Rahmen der Ötzi Bike Academy täglich zwei Radtouren an. Nicht einschlafen dürfe die Zusammenarbeit mit „Naturns aktiv“, die „sehr euphorisch“ begonnen habe, wünschte sich Präsident Perathoner. Leider stünden die Beiträge der Wirtschaftsbetriebe (Gastronomie, Kauleute, Handwerker) an den Tourismusverein in keinem ausgeglichenen Verhältnis, wurde bei der Vollversammlung bemängelt. Ein großes Lob richtete Stefan Perathoner an den Betreiber der Seilbahn Unterstell und betonte die gute Zusammenarbeit des Tourismusvereins mit den Berghöfen. Mehr als 730 Personen benützten täglich den Gästebus, das sind über 150.000 im Jahr. Peter Unterholzner und Aufsichtsratspräsident Karl Peer präsentierten die Jahresabschlussrechnung. Anschließend stellte Ewald Brunner, Direktor des Tourismusvereins das heurige Tätigkeitsprogramm mit vielen Highlights vor. Naturns lebt von der Magie der Vielfalt: vom Oster-Ski-Spaß am Schnalser Gletschter, der Rennrad-Opening Woche und dem 5. Ötzi-Alpin-Marathon im Frühjahr geht es im Sommer weiter mit der „Nacht der Lichter“, der Jeantex-bike-Transalp und dem Humorsommer, der heuer bereits die 9. Auflage erlebt. Ein großer Erfolg im Herbst sind die Törggelenachmittage für die Urlaubsgäste sowie die Rieslingtage Anfang November, die zur Saisonsverlängerung beitragen. Wie wichtig das Internet im Tourismussektor geworden ist, zeigen die 4262 Anfragen via E-Mail im Jahre 2007 im Vergleich zu 148 E-Mails im Jahre 1999. Die Internetseite www.naturns.it wurde knapp 540.000 Mal besucht. Wie sich Südtirol mit seiner Dachmarke ein klares Profil geschaffen hat, zeigte Thomas Aichner, Präsident der MGM auf. „Südtirol ist eine kontrastreiche Symbiose aus alpin und mediterran, Spontaneität und Verlässlichkeit, Natur und Kultur“, so Aichner. Gerade diese Kombination sei es, die der Gast an Südtirol so liebe. Was interessiert den italienischen Gast? Naturns möchte in Zukunft verstärkt seinen Fuß auf den italienischen Markt setzen. Alexandra Mair von der Geschäftsleitung der SMG und zuständig für Trend- und Marktforschung durchleuchtete die Chancen am italienischen Markt und die Besonderheiten des italienischen Gastes. „Italiener verbringen ihren Urlaub am liebsten im eigenen Land; viele davon bevorzugen dabei die Berge,“ sagte ­Alexandra Mair. Der Italiener reist nicht mehr nur zu „ferragosto“, er ist kritisch, skeptisch und reiseerfahren. Gern bedient er sich des Internets, um unter vielen Destinationen aussuchen. Der Italiener bucht kurzfristig, kehrt aber gern an seinen Urlaubsort zurück, wenn er ihm gefallen hat. Dem italienischen Gast wird das Thema „Gesundheit“ immer wichtiger, deshalb setzt er einen Schwerpunkt auf Wellness und Wandern, auf gute Luft und lokale Produkte. Dem Italiener ist es wichtig, in guter Gesellschaft zu reisen; Urlaubserfahrungen werden ausführlichst weitererzählt!
Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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