Gespannt und zum Teil auch mit Verwunderung verfolgen die Jugendlichen - darunter auch einige Mitglieder des neuen Jugendbeirates - die Diskussionen über die Einsetzung des Jugendbeirates.

Neuer Jugendbeirat in Kastelbell-Tschars

Publiziert in 41 / 2007 - Erschienen am 21. November 2007
Kastelbell-Tschars – In vielen Gemeinden Südtirols wurden schon Jugendgemeinderäte initiiert, um den jüngeren Gemeindemitgliedern eine Möglichkeit zu bieten, sich aktiv in die Gemeindepolitik einzubringen und gemeinsam mit den Verantwortlichen kinder- und jugendfreundliche Ideen umzusetzen. Seit kurzem besteht auch in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ein solches Gremium, bei der letzten Ratssitzung kam es zur entsprechenden Beschlussfassung. Schwierige Geburt Über die Einsetzung eines Jugendbeirates waren sich alle Ratsmitglieder einig, zu länger­en Diskussionen kam es, weil sich im ersten Anlauf nur Vertreter aus der Fraktion Kastelbell zur Bildung dieses Gremiums gefunden hatten. Es gab deshalb Überlegungen, zunächst eine verkürzte Amtsdauer für dieses Gremium festzusetzen, damit der Gemeinderat in einem Jahr bei der personellen Besetzung des Jugendbeirates eventuelle Korrekturen anbringen könnte, sodass zumindest die größten Fraktionen darin vertreten sind. Die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer vertrat jedoch die Meinung, dass eine solche Maßnahme für die „Gründungsmitglieder“ eher demotivierend sei, zudem könnte der Beirat in einem Jahr kaum ein konkretes Programm durchführen. Schlussendlich einigten sich die Räte auf die Einsetzung des Jugendbeirates bis zum Ende dieser Verwaltungsperiode. Zusammensetzung Der neue Jugendbeirat setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Kassian Moschen (15 Jahre), Nathalie Trafoier (16 Jahre), Julia Tapfer (17 Jahre), Anna Pohl (16 Jahre), Erik Wellenzohn (18 Jahre) und Stefanie Etzthaler (18 Jahre). Bei der konsti­tuierenden Sitzung des Beirates am 12. November wurden zudem Martin Winkler (15 Jahre), Lisa Fissneider und Christa Alber als Mitglieder kooptiert. Den Vorsitz hat die Jugendreferentin Kathi Donà inne. Erste Vorhaben Julia Tapfer, Sprecherin dieses Gremium, erklärte auf Anfrage, dass sich der Beirat in erster Linie für die Belange und Anliegen der Jugend einsetzen und sich als deren Sprachrohr aktiv in die Gemeinde­politik einbringen will. Zunächst sind Treffen mit anderen Jugendbeiräten geplant, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu erörtern. Zu den weiteren Vorhaben zählen die Öffentlichkeitsarbeit und die Aufwertung des Jugendhauses Tschars. Vereinbarung mit der Landesvolksanwältin In Südtirol wenden sich immer mehr Bürger an die Volks­anwaltschaft, zu den großen Themen gehören die Verwaltungsstrafen, das Bauwesen, die Berechnung der Gemeindeimmobiliensteuer und die Lärmbelästigungen. Die Volksanwältin übernimmt in den meisten Gemeinden des Landes auch die Aufgabe der Gemeindevolksanwältin und kann aufgrund von Vereinbarungen die Verwaltungstätigkeit der Gemeinden kontrollieren. In diesem Sinne sprach sich der Gemeinderat einstimmig für den Abschluss einer Verein­barung über die Wahrnehmung der Aufgaben als Volksanwalt in der Kastelbell-Tschars aus. Der Tourismusverein erhält eine Informations- und Servicestelle Der Bau des neuen Fahrradweges (im Abschnitt Mareiner Brücke – Galsauner Brücke) erfordert den Abbruch der derzeitigen Informationsstelle (Holz-Blockhaus) gegenüber dem Gemeindehaus, weil die Radtrasse unmittelbar dahinter vorbei führt. Aufgrund der unterschiedlichen Besitzverhältnisse wird zwischen der Gemeinde und dem Tourismusverein Kastelbell-Tschars eine Vereinbarung abgeschlossen. Die Gemeinde verpflichtet sich auf dem gleichen Areal eine neue Informations- und Servicestelle zu bauen und diese dem Tourismusverein im Konzessionswege 30 Jahre lang zur unentgeltlichen Nutzung zu übertragen. Geplant ist der Bau eines anderthalbstöckigen Gebäudes. Neben den Büro­räumen werden im Erdgeschoss auch öffentliche Sanitäranlagen errichtet. Beitritt zum Klima-Bündnis Mit dem Beitritt zum Klima-Bündnis will die Gemeinde Kastelbell-Tschars einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und konkrete Maßnahmen zum Schutz der Erdatmosphäre auch in die Tat umzusetzen wie beispielsweise die Reduzierung der Emissionen von Kohlendioxid- und anderen Gasen, die zum Treibhauseffekt beitragen. Die weiteren Handlungsfelder im Klima-Bündnis sind in ­erster Linie die Bereiche Energie, Verkehr, klimafreundliches Bauen, Entwicklungszusammenarbeit, umwelt- und entwicklungspolitische Bildung. Das Klimabündnis ist ein Zusammenschluss europäischer Städte und Gemeinden, die eine Partnerschaft mit indigenen Völkern der Regenwälder eingegangen sind. Die Partner in diesem weltumspannenden Bündnis wollen gemeinsam das globale Klima erhalten. Dazu gehören die Verringerung der Klima schädigenden Emis­sionen auf ein nachhaltiges Niveau in den Industrieländern im Norden sowie der Schutz der Regenwälder im Süden des Planeten.
Oskar Telfser
Oskar Telfser

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