Neues aus der Gemeinde Naturns
Publiziert in 37 / 2007 - Erschienen am 24. Oktober 2007
Bei seiner letzten Sitzung befasste sich der Naturnser Gemeinderat unter anderem mit zwei Änderungen des Bauleitplanes, der Ausschreibung des Schatzamtdienstes einer Vereinbarung mit der Gesellschaft „Naturns Kultur und Freizeit GmbH“ zwecks Führung von öffentlichen Infrastrukturen. Zur Diskussion standen auch das Vorprojekt zur Gestaltung des Kirchplatzes in Staben und ein Beschlussantrag des Gemeinderates Franz Gritsch.
Dachgeschosse können ausgebaut werden
Neben der Annahme des Antrages auf Umwidmung einer 1080 Quadratmeter großen Grundparzelle von privater Grünfläche in Landwirtschaftsgebiet befürworteten die Ratsmitglieder nach ausführlicher Beratung auch die Erhöhung der Baudichte in der Herrengasse um 0,4 m³ pro m². Aufgrund des neuen Raumordnungsgesetzes können die Gemeinden in den Wohnbauerweiterungszonen die Baudichte erhöhen und somit neuen Wohnraum schaffen. Dadurch können die Wohnhäuser um eine kleine Wohnung für Verwandte bis zum 3. Grad z. B. durch den Ausbau des Dachgeschosses erweitert werden. Diese Möglichkeit des neuen Raumordnungsgesetzes soll in Naturns zukünftig in allen Wohnzonen nach Überprüfung der Notwendigkeit und der Sinnhaftigkeit möglich sein. Für die neue Baumasse müssen die Erschließungsbeiträge entrichtet werden.
Genehmigt wurde auch der Durchführungsplan der Erweiterungszone „Hochwart“ in Tschirland. Dort entstehen sechs Wohnhäuser, teils handelt es sich um geförderten, teils um freien Wohnbau.
Neue Gesellschaft führt öffentliche Infrastrukturen
Die Gemeinde überträgt der neugegründeten Gesellschaft „Naturns Kultur und Freizeit GmbH“ die Führung des Erlebnisbades und des Tennisplatzes sowie die Verwaltung des Burggräflerplatzes. Die Infrastrukturen bleiben Eigentum der Gemeinde. Die Führungskosten gehen zu Lasten der Gesellschaft. Deren Einnahmen bestehen aus den Benützungsgebühren, den Pachtzinsen sowie aus den weiteren zweckgebundenen Beiträgen durch die Gemeinde, welche sich jedoch ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Eintrittspreise vorbehält.
Wer wird neuer Schatzmeister der Gemeinde?
Ende 2007 läuft der dreijährige Schatzamtsdienst der Gemeinde Naturns mit der Volksbank aus. Der Gemeinderat hat bei seiner letzten Sitzung die Weichen für eine öffentliche Ausschreibung des Dienstes gestellt und mittels Auflagenheft die entsprechenden Voraussetzungen definiert.
Neue Etschbrücke
für Staben
Das Dorfzentrum von Staben erhält ein neues Gesicht, mit der Genehmigung des Vorprojektes gaben die Ratsmitglieder grünes Licht für die Planung umfangreicher Arbeiten. Neben dem Bau einer neuen Etschbrücke stehen auch die Neugestaltung des Kirchplatzes, die Sanierung der Liebfrauenkirche und der Bau des übergemeindlichen Radweges auf dem Programm.
Im Zuge dieser Arbeiten soll zur Abrundung des Dorfzentrums auch das angrenzende alte Postgebäude des Hell Karl umgestaltet und saniert werden. Das Gebäude wird etschseitig zurückversetzt, um dem neuen übergemeindlichen Radweg in Richtung Kastelbell einen 3 m breiten Streifen einzuräumen. Neben zwei privaten überdachten Parkplätzen werden an der Ostseite eine Überdachung für die Fahrräder mit angrenzenden öffentlichen Autoabstellplätzen und ein Grünstreifen geschaffen. Aus diesem Grund ist auch eine Abänderung des Durchführungsplanes der A-Zone Staben notwendig.
Mandatsbeschränkung:
Keine Mehrheit für den Antrag von Franz Gritsch
Die einen (insbesondere Südtirols Bürgermeister) fordern seit Wochen und Monaten die Aufhebung, andere wiederum plädieren für die Beibehaltung der im Gemeindewahlgesetz enthaltenen Beschränkung der Amtszeit der Bürgermeister und Gemeindereferenten auf 15 Jahre. In einem Beschluss des Ratsmitgliedes Franz Gritsch (UfS) sollte der Gemeinderat den Regionalrat der Region Trentino-Südtirol auffordern, die derzeitige Regelung der Mandatsbeschränkung beizubehalten. Diese würde die Erneuerung und den Wechsel an der Spitze der Gemeindeverwaltung garantieren. Mit dem Argument, dass derzeit auf allen politischen Ebenen die Diskussionen zu diesem Thema im Gange sind, enthielten sich die Gemeinderäte - mit Ausnahme der drei deutschsprachigen Oppositionsvertreter Gritsch, Fasolt und Tapfer - bei der Abstimmung mehrheitlich der Stimme.
Gemeindeblatt, Rechtsverfahren, laufende Kredite
In schriftlichen Anfragen forderte das Ratsmitglied Rudi Fasolt, Fraktionssprecher der Freiheitlichen, eine gleichfalls schriftliche Auskunft über die Kosten des Gemeindeblattes, über die laufenden Rechtsverfahren der Gemeinde, über das Gewerbegebiet Stein II, sowie über den Stand der laufenden Kredite der Gemeinde.
Oskar Telfser