Noch keinen Job für den Sommer?
Publiziert in 15 / 2011 - Erschienen am 20. April 2011
Schlanders – Viele Jugendliche möchten sich die Sommermonate nicht um die Ohren schlagen, sondern wollen arbeiten, neue Erfahrungen sammeln, in die Arbeitswelt hineinschnuppern und sich ein Taschengeld verdienen. Die Nachfrage bei den Jugendlichen ist groß, die Angebote halten sich allerdings ziemlich in Grenzen.
Dies war für die Akteure der „Sommerjobbörse 2011” einer der Hauptgründe, dieses Gemeinschaftsprojekt für Betriebe und Jugendliche im Vinschgau neu anzukurbeln und auf möglichst breite Ebene zu stellen. Obwohl im Sommer 2010 fast 300 Praktika durchgeführt und Sommerjobs ermöglicht wurden, konnte die große Nachfrage der Schüler/innen und Studenten/innen nicht befriedigt werden.
Nun möchte das Arbeitsvermittlungszentrum Schlanders (Abteilung Arbeit) gemeinsam mit den Jugenddiensten Mittel- und Obervinschgau, der Berufsberatung, der Bezirksgemeinschaft sowie dem Bezirk Vinschgau des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR) erneut für eine gute Organisation der Sommerjobbörse sorgen und dabei vor allem auch die Betriebe anregen, sich dieses Themas anzunehmen und möglichst vielen jungen Menschen eine Beschäftigung im Sommer anzubieten.
„Es ist wichtig, dass wir Jugendlichen die Möglichkeit bieten, während des Sommers einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen,“ sagte Bezirkspräsident Andreas Tappeiner am 12. April bei der Vorstellung der Sommerjobbörse 2011. Er hofft auf eine rege Beteiligung seitens der Betriebe. „Für uns im Arbeitsvermittlungszentrum ist es sehr wichtig, dass die Sommerjobbörse von der Bezirksgemeinschaft, der Wirtschaft, den Jugenddiensten und der Berufsberatung unterstützt wird“, führte Robert Grüner, der Koordinator des Arbeitsvermittlungszentrums Schlanders, aus. Damit Angebot und Nachfrage möglichst vieler Sommerjobs übersichtlich abgerufen werden können, „bieten wir mit der Arbeitsbörse der Abteilung Arbeit im Internet das geeignete Instrument dafür an. Gleichzeitig bemühen wir uns, alle Interessierten umfassend zu informieren.“
Interessierte Jugendliche und Betriebe können sich beim Arbeitsvermittlungszentrum Schlanders näher informieren (Tel: 0473 736191;
www.provinz.bz.it/arbeit;
E-Mail: avz-schlanders@
provinz.bz.it).
Rita Egger, die Bezirksvorsitzende des SWR, unterstrich, „dass wir als Arbeitgeber gut ausgebildete Mitarbeiter wollen.“ Und dazu gehöre nicht nur ein solides theoretisches Wissen, sondern es brauche auch praktische Erfahrungen. „Indem wir Praktika in unseren Betrieben anbieten, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung unserer Jugendlichen und tragen dazu bei, dass sie auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden,“ so Rita Egger.
Auch Karl Bernhart vom Amt für Berufsberatung Schlanders zeigte sich erfreut, „dass die Sommerjobbörse wieder neu in Schwung gebracht wird.“ Es sei zu begrüßen, dass Jugendliche die Möglichkeit bekommen, das erste Geld mit „eigener Hände Arbeit“ zu verdienen, Erfahrungen zu sammeln und in verschiedene Berufsbereiche hineinzuschnuppern. Das sei auch hilfreich für die spätere Berufswahl. Bedauert hat Karl Bernhart, dass 14-Jährige und Jüngere ausgeklammert bleiben, obwohl viele von diesen gerne erste Arbeitserfahrungen sammeln möchten. Dies sei leider die negative Kehrseite des Jugendschutzgesetzes.
„Junge Menschen brauchen Handlungsfelder. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, sich neue Kompetenzen anzueignen und in den Arbeitsalltag hineinzuschnuppern. Jugendliche dürfen und sollen experimentieren und sie dürfen auch scheitern“, stimmten Myriam Sanzio Egger und Stefan Hellweger im Namen der Jugenddienste Mittel- und Obervinschgau überein.
Roselinde Gunsch Koch, das beauftragte Ratsmitglied der Bezirksgemeinschaft für EU-Programme, teilte mit, dass die Sommerjobbörse als Teilprojekt im Rahmen des Interreg-Jugendprojektes der Bezirksgemeinschaft Vinschgau unterstützt wird. Friedl Sapelza von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung begrüßte es, dass Jugendliche die Möglichkeit bekommen, die Berufs- und Arbeitswelt zu erkunden.
Moderiert hat die Vorstellung der Sommerjobbörse 2011 Martha Stecher, die Direktorin der Sozialdienste.
Josef Laner