„Passt bitte auf!“

Publiziert in 24 / 2005 - Erschienen am 14. Dezember 2005
Zum Glück nur materielle Schäden gibt es nach dem Unfall vom 3. Dezember in Staben zu beklagen. Der Lenker eines Autos wollte am späten Vormittag den Bahnübergang überqueren, obwohl die Ampel bereits auf Rot zeigte. Das Auto wurde von der Vinschgerbahn erfasst und mitgeschleift. Der Lenker hatte das Auto noch rechtzeitig verlassen können. „Wer bei Rot über eine Straßenkreuzung fährt, handelt unvernüftig, noch viel unvernüftiger ist es aber, bei Rot über einen Bahnübergang zu fahren“, sagte Helmuth Moroder, der Betriebsleiter der Bahn-Infrastrukturen, dem „Der Vinschger“. Er ist überzeugt, dass beim Unfall in Staben nicht nur die Ampel auf Rot zeigte, sondern auch die Schranken sich bereits senkten. Moroder ruft alle zur Vorsicht auf und warnt vor schwerwiegenden Folgen. Er erinnert auch daran, dass ein Zug völlig andere Bremswege hat als ein Auto: „Bei der Bahn trifft Eisen auf Eisen, wenn die Bahn auch mit nur 30 km/h unterwegs ist, braucht es bis zum Stillstand an die 50 Meter“. In Staben sei die Bahn wegen der Nähe zur Haltestelle bereits langsam gefahren, „an anderen Bahnübergängen fährt sie aber mit 70 und teilweise auch mit 100 km/h durch“. Man könne sich leicht vorstellen, welche schwerwiegenden Folgen ein Unfall bei so einer Geschwindigkeit für die Autoinsassen und für die Bahn bzw. deren Passagiere haben kann. Für den Fall, dass sich jemand mit dem Auto auf einem Bahnübergang befindet, rät Moroder, sofort weiterzufahren und die Schranken zu durchstoßen. Die Schranken seien eigens so konzipiert worden, dass es nur wenig Kraft braucht, sie zu durchstoßen. Für den Schaden, der beim Unfall in Staben an der Bahn entstand, wird die Versicherung des Autolenkers aufkommen müssen. „Die Versicherung muss auf jeden Fall zahlen, das ist gar keine Frage“, bestätigte der Versicherungsexperte Josef Platter dem „Der Vinschger“. Bußgelder und andere Folgen zu Lasten des Lenkers seien ein anderes Kapitel. Die Carabinieri von Schlanders bezifferten den Schaden an der Bahn in einem ersten Moment mit rund 30.000 Euro. Sämtliche Bahnübergänge sind übrigens videoüberwacht. Auch der Unfall in Staben ist aufgezeichnet.
Josef Laner
Josef Laner

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