Im Bild (v.l.): Johannes Dietl (aquaprad), Meinrad Wellenzohn (Präsident Sportfischereiverein), Irmgard Niederegger (Bildungsausschuss Prad), Tanja Ortler (Gemeindereferentin), Udo Thoma (Biologe), August (Gustl) Messmang (Fischaufseher) und Roman Gianordoli (Sportfischereiverein).

Probleme mit den Welsen

Publiziert in 37 / 2011 - Erschienen am 19. Oktober 2011
Prad - Am 5. Oktober fand am Fischerteich Prad ein Informationsabend des Sportfischereivereins Prad statt. Diese Veranstaltung war ein Teil der Prader Wasserwochen. Vereinspräsident Meinrad Wellenzohn wartete im Zuge einer Rundwanderung mit viel Wissenswertem rund um die Prader Teiche auf sowie auch mit Anekdoten aus der Vereinsgründungszeit. Eines der Probleme, mit denen sich die Betreiber der Prader Teichanlagen derzeit auseinandersetzen müssen, ist eine für Südtirol exotische Fischart, der Wels (Silurus glanis). Diese dämmerungs- und nachtaktive Tierart ist der größte reine Süßwasserfisch Europas und ein ausgeprägter Raubfisch. Er kann eine Länge von bis zu 3 m und ein Gewicht von bis zu 150 kg erreichen und in einem bewirtschafteten Fischteich Schäden anrichten. Wie genau die Welse in den Teich gekommen sind, lässt sich nicht mehr sicher ­sagen. Laut Wellenzohn wurden sie vermutlich bei einer Mischlieferung anderer Fischarten aus Italien übersehen und gelangten so in den Teich, wo sie sich mittlerweile leider auch erfolgreich reproduzieren. Ein weiteres Problem ist das „Überlaufen“ der Anlage durch Tagesgäste, die die Ruhe und Schönheit des Teichs nutzen, die Sonne anbeten oder die vorhandenen Anlagen für Grillfeiern nutzen. Dies störe zwar den ­Fischereibetrieb, doch diese Anlagen seien auch als Naher­holungsgebiet für die Prader Bevölkerung von Bedeutung. Weiters fungieren die Teiche auch als Tourismusmagnet. Um dem Wunsch der Fischer nach ungestörter Anglerromantik Rechnung zu tragen, ist nun ein weiterer Teich geplant, der den Anglern vorbehalten sein soll. Nach langem Hin und Her in Bezug auf die Standortfrage soll der neue Teich nun nordwestlich des bestehenden „Kleeblatt-Teichs“ entstehen. ­Johannes Dietl (aquaprad) wertet das als guten Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der ­Fischer, der Ökologie in diesem sensiblen und wertvollen Gebiet und dem Hochwasserschutz. Um nun zu vermeiden, dass auch die neue Teichanlage „überlaufen“ wird, soll diese ­einen naturnahen, also unbegrünten Uferstreifen beibehalten. Dies ist zudem ein ökologisch wertvoller Lebensraum für typische Tier- und Pflanzenarten der Prader Sand. Den Abschluss des Abends ­bildete ein Fischessen.

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