Punkten mit Kloster, Benedikt und Bunker
Publiziert in 11 / 2012 - Erschienen am 21. März 2012
Glurns – In der ersten Jahresvollversammlung des neuen Ausschusses kamen positive Nachrichten aus der Ferienregion Obervinschgau.
„Ein bewegtes Jahr mit einer erfolgreichen Nächtigungsstatistik“ nannte Thomas Theiner, Präsident der Ferienregion Obervinschgau, das abgelaufene Tätigkeitsjahr. Wie so oft eröffnete auch er die Jahresversammlung vor vielen Ehrengästen, aber wenig Touristikern mit einem Rückblick auf das „weitläufige Kultur- und Veranstaltungsprogramm“. Wie so oft stellten Kulturführungen und Wanderprogramme den Hauptanteil der Ausführungen. Ein verhältnismäßig neuer Zug war es, verschiedene Veranstaltungen nicht nur zu hinterfragen, sondern sie auch in Frage zu stellen.
Abwechselnd als „Magnet“, „Highlights“ oder Alleinstellungsmerkmal wurden Besuche und Führungen in der Benedikt-Kirche, im Kloster Marienberg und in den umliegenden Bunkern genannt. Schwierig sei es, geführte Wanderungen zu verkaufen. Zu Streich-Resultaten dürften der Volksmusik- und Schlagerabend und das Angebot an Ausflugsfahrten ins nahe Ausland werden. Zurückgebaut werde auch das Kinderprogramm. Der Sinn von Messebesuchen sei zu überdenken. Die großen Frage- und Rufezeichen im Tätigkeitsbericht dürften sich kaum auf die Großveranstaltungen Kräuterwoche, Ritterspiele, Palabira-Tage und Glurnser Advent beziehen. Kaum den Etat belastend, aber eine nicht hoch genug einzuschätzende Aufwertung der Region sei das Interreg-Projekt „Stiegen zum Himmel“, berichtete Geschäftsführerin Karlinde Tarneller. Wie man in der Ferienregion zunehmend satelliten- und computerunterstützt wandern und biken kann, erklärten „die jungen“ Ausschussmitglieder Andreas Theiner und Lukas Gerstl. Mitarbeiterin Silvia Tumler wies auf die gestiegenen Transportpreise und auf Änderungen in der Museummobil Card hin. Die eigentliche Erfolgsmeldung kam von Steuerberater Siegfried Wegmann: Man habe einen Gewinn von 39.000 Euro erwirtschaftet und die Nettoverschuldung von 2010 in der Höhe von 75.000 Euro auf nunmehr 30.000 Euro senken können. Zum Schuldenabbau gratulierte Bürgermeister Uli Veith, Mals, versprach den Beitrag seiner Verwaltung gleich zu belassen oder sogar höher anzusetzen und nannte Golfen und Biken Aktivitäten mit Zukunft. Der gastgebende Glurnser Bürgermeister Erich Wallnöfer, erinnerte an die Förderung des Tourismus nicht nur über Beiträge, sondern im Falle von Glurns auch über die Gründung von „Glurns Marketing“. Durch die Tatsache, dass die Ferienregion Obervinschgau einen Zuwachs um 23.034 Nächtigungen aufweisen kann, von 360.530 auf 383.564 im Jahr 2011, fühlten sich Bürgermeister Wallnöfer und sein Vorgänger, Alois Riedl, zur Aussage gedrängt: „Trotz der Windräder sind nicht weniger Touristen gekommen, aber die Gemeinden werden durch den Abbau an Einnahmen verlieren“.
Für Erwin Wegmann, BM von Schluderns, schien Schluderns im Tätigkeitsteil kaum auf, die Landschaft sei zu wenig berücksichtigt und die Schludernser Waalwege seien den Wanderern vorbehalten. Alfred Lingg fand kaum Hinweise auf die vielen, hochkarätigen Sportveranstaltungen und rief auf, die veranstaltenden Vereine mehr zu motivieren. „Auch die Politiker täten gut daran, diese Leute bei Laune zu halten“, unterstrich der Sportpräsident des ASV Mals. Marketing Vinschgau-Direktor Kurt Sagmeister räumte ein, noch „mit leeren Händen“ gekommen zu sein. Ein erstes Anliegen seiner Organisation sei die Vereinheitlichung und Koordinierung der Bike-Projekte im Unter- und Obervinschgau.
Günther Schöpf