Runder Tisch zur Vinschgerbahn
Publiziert in 14 / 2007 - Erschienen am 18. April 2007
Schlanders – Auf Einladung des beauftragten Bezirksrates Walter Weiss, seines Zeichens auch Präsident des Vereines der Eisenbahnfreunde, fand kürzlich im Sitz der Bezirksgemeinschaft Vinschgau der zweite „runde Tisch“ zur Vinschgerbahn statt. Neben Landesrat Thomas Widmann und Projektleiter Helmuth Moroder sowie den Bezirkspräsidenten Ignaz Ladurner und Josef Noggler sich auch zahlreiche Bürgermeister und Verkehrsreferenten jener Gemeinden der Einladung gefolgt, welche an der Bahnstrecke liegen.
Angeschnitten wurden verschiedene Themen. So wurde etwa über die Möglichkeit gesprochen, Wohnzonen in den Bauleitplänen näher an die Bahnhöfe zu rücken. Angekündigt wurden neue Anschlagtafeln, welche Ende April aufgestellt werden. Diese werden über die Fahrpläne, die Gemeinden, die Radwege und vieles mehr informieren. Vermehrt sollen in Zukunft jene Personen angesprochen werden, welche im jeweiligen Ort ankommen, und nicht jene, die in verlassen.
Bezüglich der Anbindung an die Rhätische Bahn winkte der Landesrat etwas ab. Vorrang hat derzeit der Ausbau des Bahnnetzes im eigenen Land. So werden etwa 2009 mit den Arbeiten im Pustertal begonnen; und ein Jahr später soll der Halbstundentakt bis Bozen garantiert sein. Diskutiert wurden auch Verbesserungen bezüglich der Durchsagen in der Vinschgerbahn und an den jeweiligen Bahnhöfen. Gesprochen wurde weiters über die Pflicht der Busfahrer, bei geringen Zugverspätungen auf die Fahrgäste zu warten.
Man begegnete auch dem so genannten Problem der Schwarzfahrer, das immer wieder von vielen verärgerten Bürgern thematisiert wird. Die entsprechenden, regelmäßigen Kontrollen beweisen, dass tatsächlich aber sehr wenige Fahrgäste keine Karte lösen. Viele verfügen über eines der verschiedenen Abonnements und müssen deshalb ihre Fahrscheine gar nicht entwerten. Andere Mitreisende vermuten dahinter aber deren Absicht, die Bahn ohne Bezahlung benutzen zu wollen.
Der Radverleih steht künftig auch allen Nicht-Bahnfahrern zur Verfügung. Weiters sollen ab Schulschluss eigene getrennte Doppelgarnituren für Radfahrer und für andere Fahrgäste eingesetzt werden. Abschließend meinte Landesrat Thomas Widmann, dass die Nutzung im Jänner und Februar verglichen mit dem Vorjahr um 30 bis 40 Prozent zugenommen hat. Er sprach von einer wichtigen Marke „Vinschgerbahn“ und regte an, neue Ideen einzubringen, etwa Musik-, Degustations- und andere Züge.Die Anwesenden vereinbarten, sich in einem Jahr wieder zu einem „runden Tisch“ zu treffen.
Präsident Weiss lud die Anwesenden zur zweiten Geburtstagsfeier der Vinschgerbahn ein, welche am Samstag, 5. Mai um 14.30 Uhr am Bahnhof in Schluderns stattfindet.
Eine weitere Einladung sprach er für die Eröffnungsfeier des Jugend- und Erlebnisbahnhofes Naturns aus, welche am Sonntag, 6. Mai um 14.00 Uhr am Bahnhof Schnalsthal stattfindet. Bei dieser Feier wird die Patenschaft für die kleine Dampflok an Landeshauptmann Luis Durnwalder verliehen. Der Jugend- und Erlebnisbahnhof wird auch heuer an allen Sonntagen von Mai bis Oktober jeweils von 14 bis 18.00 Uhr geöffnet sein. Neu ist, dass man während dieser Zeit am Bahnhof selbst ein- und aussteigen kann.