Schaufenster bäuerlicher Produkte
Publiziert in 9 / 2005 - Erschienen am 12. Mai 2005
Die Idee eines Bauernladens hatte Christina Bernhart schon, als sie noch Bezirksbäuerin war. Sie kannte zum einen die Vielfalt und hohe Qualität der Produkte im Vinschgau und zum anderen den Fleiß und das Bemühen der bäuerlichen Bevölkerung, durch Zuerwerb eine höhere Wertschöpfung aus der Landwirtschaft zu gewinnen. Ein weiterer Aspekt war das steigende Interesse von Einheimischen und Touristen an regionalen Produkten.
Diese Voraussetzungen waren Anlass genug, um sich für den Zusammenschluss der Direktvermarkter zu einer gemeinsamen Vermarktungsgenossenschaft einzusetzen. Ende April konnte nach intensiven Bemühungen um den geeigneten Standort, nach viel Bürokratie und Öffentlichkeitsarbeit der „Vinschger Bauernladen“ unterhalb des Hügels von Schloss Juval in einer netten Feier eröffnet werden.
Als einen Glücksfall bezeichnete Christina Bernhart die Partnerschaft mit dem Schlossherrn Reinhold Messner, der als Besitzer des Areals eine 21jährige Nutzung desselben angeboten hatte.
Burkhart Pohl, ebenfalls ein Mann der ersten Stunde, fand in seinem Baubericht großes Lob für die Handwerksbetriebe und den „Innenarchitekten“ Karl Heinz Steiner. Eine Besonderheit am Bau, der sich harmonisch an den Hügel von Juval anschmiegt, ist das Weingut auf dem Dach, auf dem Tafeltrauben angebaut werden sollen.
Endlich aufzuräumen und Ordnung zu schaffen am Zufahrtsweg zu seinem Schloss sei sein erster Gedanke gewesen, sagte Reinhold Messner, als die Initiatoren an ihn herantraten. Da er aber in seinem Selbstverständnis auch ein Bergbauer sei und er die Schwierigkeiten der klein strukturierten Landwirtschaft kenne, habe er in einem Bauernladen eine große Chance gesehen, sagte er. „Der Bauernladen ist eine Aufwertung der Landwirtschaft und ein Schaufenster für die originalen Südtiroler Produkte. Wir dürfen unseren Gästen nichts vormachen und wir müssen auf Dauer unverwechselbar sein“, sagte Reinhold Messner.
Auch Landesrat Hans Berger wünschte sich, dass die umliegenden Touristiker und Einheimischen diesen frischen, veredelten Produkten den Vorzug geben. „Wer seine Gäste hierher schickt, tut Südtirol etwas Gutes“, sagte er. Der Vinschger Bauernladen sei der erste in dieser Form in ganz Südtirol und solle Signalwirkung haben, so Berger.
Als ein Zeichen der Einheit des Tales und ein Zeichen des Aufbruchs in der Landwirtschaft bezeichnete Landesrat Richard Theiner den Zusammenschluss vieler Direktvermarkter zu einer Genossenschaft.
Bauernbundbezirksobmann Andreas Tappeiner freute sich, dass mit dieser Einrichtung Synergien geschaffen werden, denn der Vinschgau sei reich gesegnet an Produkten aus der Landwirtschaft und anderen Erwerbszweigen.
„Sou segn holt miars“, meinte das Kabarettduo Sanin & Prantl, nachdem sie die zahlreichen Gäste mit ihrer humorvollen Einlage unterhalten hatten.
Die Geschäftsräume wurden von Dekan Georg Peer aus Naturns gesegnet. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Singgruppe Tabland/Naturns unter der Leitung von Josef Pircher.
Die Produktpalette des Vinschger Bauernladens ist so vielfältig wie der Vinschgau selbst.
Sie reicht von Brot, Käse, Jogurt, Marmelade, Speck, Kaminwurzen und Säften über Essig, Honig, Weinen und Edelbränden bis hin zu Kräutern, Kosmetika und Tees bis getrocknete Früchte, Obst, Gemüse und Eiern und noch viele andere bäuerliche Erzeugnisse. Angeboten werden auch biologisch angebaute Produkte.
Die Verkaufsfläche umfasst ca. 180 m2 , die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr, Samstag von 8.30 bis 12.30 Uhr und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr, Montag ist Ruhetag. (Tel. 0473 667723) (inge)
Ingeborg Rainalter Rechenmacher