Die Scheibe muss gut vorgeglüht werden, damit sie nachher im spektakulären Flug hinausgeschleudert werden kann.

Scheibenschlagen setzt Tartscher Bühel in Flammen

Publiziert in 9 / 2012 - Erschienen am 7. März 2012
Tartsch - Im Vinschgau hat das „Scheibenschlagen“ als Einstieg in die Fastenzeit und als alter Fruchtbarkeitsbrauch eine lange Tradition. Dabei werden handgefertigte, zumeist Zirbenscheiben mit einem alten Spruch belegt, einer Person gewidmet und dann ins Tal geschleudert. Brauchtermin ist übrigens der erste Sonntag in der Fastenzeit, der dementsprechend Funkensonntag oder sonst auch „Kassunnta“ (Käsesonntag) genannt wird! „Kas in der Tosch, Wein in der Flosch, Korn in der Wonn, Schmolz in der Pfonn, Pfluag in der Eard, Schaug wia main Scheibele ausigeat.“ Mit diesen oder ähnlichen Sprüchen (O Reim, Reim...) wird die Scheibe in die Nacht geschleudert und je schöner und weiter sie fliegt, desto mehr Glück wird dem Werfer zuteil werden. Viel Arbeit hatte die Tartscher Feuerwehr diesmal beim sonntäglichen Scheibenschlagen auf dem landesbekannten Bühel vor Mals. Der heftige Oberwind hatte die beiden Funken so angefacht, dass aus Sicherheitsgründen ein Funken schon bald wieder gelöscht werden musste. Als dann das Scheibenschlagen begann, dauerte es nicht lange bis ein großer Teil der Südwestflanke des Tartscher Bühels in Flammen stand. Noch heftiger ging es zu, als die „Hex“ angezündet wurde. Ihr Funkenflug zog sich weit über den Bühel hin und die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, damit nicht der ganze Tartscher Bühel zu brennen begann. „Das macht gar nichts, das ist ein Reinigungsfeuer, dann wird es im Frühling wieder schön grün,“ meinte einer der vielen Zuschauer. Es waren Besucher aus dem Pustertal, der Schweiz und Bozen zum Spektakel angereist.
Friedrich Haring
Friedrich Haring

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