Schloss Schlandersberg und seine wechselnden Besitzer
Publiziert in 13 / 2010 - Erschienen am 8. April 2010
Derzeit medial sehr präsent ist das Schloss Schlandersberg. Hoch über Schlanders gelegen, geht seine Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurück.
In den 1950er Jahren werden nach dem Bau des Reschenstausees die Brüder Stecher aus Graun, deren Hof die italienische Energiepolitik unter Wasser setzt, mit Schloss Schlandersberg „entschädigt“. Da die Sanierungsarbeiten an einem denkmalgeschützten Gebäude für die Bauern nicht finanzierbar waren, wurde nach langen Verhandlungen das Schloss an wohlhabende, deutsche Burgliebhaber verkauft. In jahrelangen Sanierungsarbeiten wurde das Schloss mithilfe des Architekten Werner Tscholl den heutigen Wohnansprüchen angepasst und bietet sogar ein Freischwimmbad mit Hasenöhrl-Blick. Heute gehören zwei der acht Wohnungen der Gemeinde Schlanders, die sie derzeit versucht zu verkaufen, deshalb die zahlreichen Zeitungsberichte darüber.
Die Pfisterer
Das Fisolgut steht im Schatten von Schlandersberg. Die Besitzerfamilie Gufler lebt seit vier Generationen am Hof. Die Bauersleute Monika und Ernst schufen vor sechs Jahren die Voraussetzungen, um ausschließlich von der Landwirtschaft leben zu können und sanierten die hofnahe Mühle. Nun backt Ernst wöchentlich gar einige Hundert Paarlen, die zum Teil aus dem hofeigenen Mehl hergestellt werden. Monika, die Bäuerin, die vor 26 Jahren vom Tal auf den Berg zog, verköstigt die Vorbeiwandernden mit hausgemachten Würsten, Speck, Brot und Säften.
Wegverlauf: Vom Parkplatz an der Ostseite an der Gröbmmauer entlang zum Weg Nr. 14, der kurz vor der Schlandraunbachbrücke rechts durch eine Wiese in die Schlanderser Leiten führt. Nun über Steinplatten höher, an einer Kapelle vorbei in den dichten Kiefernwald höher. Bald ist die Höfestraße erreicht (50 Min.) auf der (Weg 14b) mit jedem Schritt die Aussicht größer und Schloss Schlandersberg (15 Min., 1.089 m) näher rückt. Der Abstieg kann nun direkt vorn über den Weg Nr. 1 hinab nach Schlanders erfolgen, oder über den Weg Nr. 5 auf dem romantischen Ilswaal, der am Ausläufer des Schlandrauntales tief unter Schlandersberg gefassen wird. Auf dem Weg Nr. 6 bis zum Schatzknott über dem Ägidiuskirchlein (45 Min.). Zu diesem hinab und kurz danach links auf den aufgelassenen Köstnwaal und hinab nach Schlanders (20 Min.). Nachdem der geteerte Weg erreicht wurde und es steil bergab geht, kann nun zwischen dem Realgymnasium und einem neu errichteten Kondominium die Sonnenpromenade angepeilt werden, die einen nahen Überblick über Schlanders bietet. Gleich hinter der Gröbmmauer ist bald der Parkplatz erreicht (20 Min.).
Ausgangspunkt: Sportzone Schlanders (709 m)
Anfahrt: Von Meran kommend bei der ersten Ortseinfahrt rechts abbiegen, hinter der Gröbmmauer bieten sich zahlreiche Parkmöglichkeiten
Höhenunterschied: 450 Hm
Gesamtgehzeit: 2,5 Std.
Charakteristik: Kurze einfache Wanderung mit viel Aussicht, auch für Kinder abwechslungsreich, da an einem Wasserwaal entlang
Einkehrmöglichkeiten: Fisolgut, in Schlanders: Restaurant Hasenwirt, Maria Theresia, Goldene Rose, Schupfer, Schwarzer Adler, Cafe Marx, Gufler, Schuster .
Kartenmaterial: Kompass Vinschgau 1:50.000, www.trekking.suedtirol.info
Mein schönstes Bergfoto
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Andrea Kuntner