Die „Sonnenkönigin“ kurz vor dem ersten Auslauf aus ihrem Heimathafen in Bregenz.

„Sonnenkönigin“ strahlt bis nach Sulden

Publiziert in 33 / 2008 - Erschienen am 24. September 2008
Bodensee – Dass das Event-Schiff „MS Sonnenkönigin“ alle bisherigen Maßstäbe der europäischen Binnenschifffahrt brechen würde, war schon im Vorfeld klar. Hautnah überzeugen konnten sich davon die rund 1.000 Gäste, die Kom­merzialrat Walter Klaus, der Eigner der „Sonnenkönigin“, am 18. September zur Tauf- und Jungfernfahrt auf sein „Boot“ eingeladen hatte. „Es war verdammt schwer, diesen meinen Lebenstraum zu verwirklichen. Das Schiff soll ein Zeichen dafür sein, dass Taten mehr zählen als Reden,“ sagte der Unternehmer, Alpintouristiker und Mann der Tat vor vielen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Fremdenverkehr der gesamten Bodensee-Region. Miterlebt haben die einzigartige Taufe und Jungfernfahrt auch rund 100 Vinschger, vor allem aus der Gemeinde Stilfs. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Walter Klaus ist der Eigentümer der Aufstiegs­anlagen von ­Sulden und Trafoi. Und er will es auch weiterhin bleiben. Anderslautende Gerüchte dementierte Walter Klaus, seines Zeichens auch ­Ehrenbürger der Gemeinde Stilfs, dem ­„Vinschger“ gegenüber. Er wisse nicht, wer solche Verkaufs-Gerüchte in Umlauf bringe, „ich selbst ­jedenfalls weiß nichts davon.“ In die Schifffahrt am Bodensee war Walter Klaus schon vor etlichen Jahren eingestiegen. „Die Risiken, die mit dem Projekt ‚Sonnenkönigin’ ein­gegangen werden mussten, sind sehr groß und dreifacher Natur: Produkt, Kosten und Markt.“ Dies sagte Hermann Hess, der Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft. Ohne Kompromisse habe Walter Klaus das verwirklicht, was ihm vorschwebte. Walter Klaus betreibt bekanntlich nicht nur die „Vorarlberg Lines-Bodenseeschifffahrt“, sondern ist auch an der Schweizer Bodenseeschifffahrt beteiligt. Am 18. September ist der Lebenstraum von Walter Klaus, in dessen Verwirklichung er rund 13 Millionen Euro gesteckt hat, wahr geworden. Die vielen Festredner an Bord und an Land würdigten das Projekt des Unternehmers und Alpintouristikers. Die „Sonnen­königin“ (69,17 Meter lang, 14,55 Meter breit und 11,2 Meter hoch) bricht viele Grenzen, nicht nur was das Design und die hochmoderne Ausstattung betrifft. Als größtes Event-Schiff auf dem Bodensee eröffnet die „Sonnenkönigin“ vor allem in touristischer Hinsicht neue ­Dimensionen in der Dreiländerregion Bodensee: Österreich (Vorarlberg), Deutschland (Baden-Württemberg, Bayern) und Schweiz (St. Gallen, Thurgau). Die „Sonnenkönigin“ ist ein exklusives Charter-Event-Schiff. Auf dem „schwimmenden Ballsaal“ sollen Konzerte, Theateraufführungen, Tagungen Kongresse, Seminare, Feste und andere Veranstaltungen stattfinden. Das Schiff ist mit modernsten Licht,- Ton und Präsentationstechnologien ausgestattet. Davon konnten sich auch die „Klostertaler“ (Sieger des Grand Prix der Volksmusik 2008) überzeugen, die auf der „Sonnenkönigin“ aufspielten. Die Jungfernfahrt war ein Erlebnis für alle. Schon vor der Abfahrt im Heimathafen in ­Bregenz hatten sich viele Schaulustige versammelt. Getauft wurde die „Sonnenkönigin“ vor dem Hafen in Friedrichshafen mit Champagnerflaschen, die ein Hubschrauber herbei flog und am Schiffsrumpf zerschellen ließ. Taufpatin ist übrigens die Gräfin Bettina Bernadotte von Mainau. Die Gräfin zitierte Oscar Wilde: „Wirklich zu leben ist das allerseltenste auf dieser Welt. Die meisten Menschen existieren nur, sonst nichts.“ Sie wünschte der „Sonnenkönigin“, den Passagieren entschleunigte und einprägsame Erlebnisse zu bereiten. Im ­Hafen von ­Friedrichshafen konnte das Event-Schiff nicht anlegen, weil der Pegelstand derzeit zu niedrig ist. Mit Jubel, Trubel und Festreden begrüßt wurde das Schiff auch in den Häfen von Romanshorn und Rorschach. Der Romanshorner Gemeindeammann Norbert Senn wertete die „Sonnenkönigin“ als weiteren Schritt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Bodensee.
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.