Kurt Pernthaler, Siegfried Tappeiner, Karl Pfitscher und Andreas Tappeiner (von links).

Stiegen zum Himmel auf Stufen aus Marmor

Publiziert in 13 / 2010 - Erschienen am 8. April 2010
Schlanders – Es herrschte eine gute, fast sehr gute Stimmung im Speisesaal des Löwenwirts. Zurück zu führen war die ­Atmosphäre auf die Vermarktung einer „Achtzigjährigen“ und eines erdgeschichtliches Phänomens im Einzugsgebiet des „Juniorpartners“ Laas. „Der Tourismusverein Schlanders-Laas im Nationalpark Stilfserjoch“ spürte die Impulse und hofft auf einen Aufwind, der von der 80-jährigen Schrägbahn und dem Weißen Stein in Laas ausgehen könnte. Verantwortlich dafür war Architekt Siegfried Tappeiner, der von der Lasa Marmo und der Lechner Marmor AG, der Gemeinde Laas und der Fraktion Laas beauftragt worden war, ein Konzept für die „strukturelle Entwicklung im Bereich Marmor“ auszuarbeiten. Beim „Schupfer­wirt“ konnte Präsident Karl Pfitscher erstmals das Konzept auch in Schlanders präsentieren lassen in Anwesenheit von Bürgermeister Andreas ­Tappeiner aus Laas, der Referenten Kurt Leggeri (Schlanders) und Roman Horrer (Laas), der Vertreter des Alpenvereines, des Sportvereines, des Nationalparks, der Raiffeisenkasse und der Kaufleute. Zu den steinernen Aussichten hatte Pfitscher auch positive Nächtigungs- und Auslastungszahlen aus dem Ärmel zu ­ziehen. Nichts Neues war der exakt ­voraus berechnete Verlust des Geschäftsjahres, souverän erläutert von Karl Unterholzer, dem „besten Aufsichtsrats­präsidenten Süd­tirols“ (­Pfitscher). Die gut 12.000 Euro würden vom „Fusionspolster“ in der Höhe von 85.400 Euro abgefangen, berichtete der Direktor der Raiffeisenkasse Schlanders, und dürften keinen Einfluss auf das Kerngeschäft des Tourismusvereines haben. Seinen Tätigkeitsbericht leitete Präsident Pfitscher mit anerkennenden Worten an die Mitarbeiter im Büro, Brunhilde Kofler und Melanie Längerer, und im Außendienst, Stefan Proserpio, ein und dankte der Raiffeisenkasse Schlanders für den Beitrag von 14.000 Euro, der Gemeinde Schlanders für die großzügige Unterstützung mit 41.781 Euro und der Gemeinde Laas für 5.100 Euro. Einen kritischen Blick warf er auf die Geldverteilung im Landesverband der Tourismusvereine (LTS), auf den „Goretex Run“ in Schlanders und stellte die „Events“ Marmor & Marillen in Laas, das Honigfest in Schlanders, die Laaser Krautwochen und den Weihnachtsmarkt als besonders gelungen hin. Mitgeteilt wurden die sechs Kündigungen, die meisten durch Schließung, und die 10 Neuaufnahmen. Was gut war, würde auf jeden Fall wiederholt werden, meinte sinngemäß Karl Pfitscher in seiner Vorschau und teilte mit, dass die „Alpine Straßen der Romanik – Stiegen zum Himmel“ von Franz Waldner betreut würden und man sich von der Rad­kooperation mit den Tourismusvereinen Lana, Tramin und dem Tourismusverband Tirol West im Interreg-Projekt IV „Entlang der Via Claudia Augusta Ober­inntal – Vinschgau – Etschtal“ einiges erwarte. Nicht fehlen durften im Bericht das Andenken einer Aufstiegsanlage nach Tappein und der Aufruf an die Mitglieder, sich für eine internationale Anbindung über den Flugplatz Bozen stark zu ­machen. Den zu erwartenden und durch Studien angekündigten Abschwung auf dem Hauptmarkt Deutschland empfahl Pfitscher durch die verstärkte Einbindung und Bewerbung der Partnergemeinden auszugleichen. Aus Grußworten und Wortmeldungen muss erwähnt werden das „großräumige Denken durch den Marmor“ von Bürgermeister Tappeiner, die Erkenntnis, dass man mit „unseren Besonderheiten nachlässig umgehe“, von Referent Leggeri, der Wunsch, „noch mehr miteinander zu reden“ von Monika Steiner, AVS Laas, und die Forderung von Thomas Tappeiner, mit dem Aufhänger Nationalpark den Vinschgau als Gesamtes zu vermarkten, auch als Wink an den Präsidenten des Tourismusverbandes Vinschgau zu verstehen. Sportvereinspräsident Blidmund ­Kristler ersuchte um Unterstützung bei der Traditionsveranstaltung „Stabhoch auf dem Platzl“. Der Laaser Kaufmann Dietmar Spechtenhauser möchte mehr Abstimmung zwischen den Weihnachtsmärkten von Martell, Glurns und Schlanders. Nachdenklich stimmte die Aussage von Ernst Gufler (Fisolgut) über die Mountainbiker: „Sie sind eine regelrechte ­Bedrohung und Plage geworden.“
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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